Zu Insekten im Bingenheimer Ried gibt es kaum Untersuchungen. Lediglich bei
den Libellen und vielleicht bei den Heuschrecken kennt man die meisten
Arten, die hier vorkommen. Zu Käfern, Schwebfliegen, Schmetterlingen und
Wanzen habe ich ein paar Arten, die ich meist selbst fotografiert habe,
zusammengestellt. Dies ist nur ein Anfang und zeigt kein vollständiges Bild.
Stand November 2023 konnte ich 900 Arten im Gebiet fotografisch
dokumentieren. Etwa 15% davon sind nur bis zur Gattung bestimmt. Mit 358
Arten führen die Käfer, vor den Schmetterlingen mit 259 Arten. Es folgen
Wanzen, Fliegen, Schwebfliegen und Libellen, siehe auch dort.
"Bingenheimer Ried
und angrenzende Gebiete" sind wie folgt definiert:
Norden: Ein gedachte Linie von der Südostecke des Friedhofs Echzell Gettenau
bis zur Horloff
Osten: Die Horloff
Süden: Die Gärten nördlich der Straße Im Mühlahl in Reichelsheim
Westen: Der Weidezaun entlang der Westgrenze des Gebiets sowie die Fläche an
den Weg in der Westkurve angrenzend.
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22.10.2023:
Am Wochenende konnte ich am Südrand des Gebiets einen tollen
Schmetterlingfund machen, die Südliche Alpeneule, Ochropleura leucogaster.
Dies ist dr erste Fund in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert. Mehr
15.8.2023 Nachweis von seltenen Insekten rund um das Gebiet:
Diesen blauweißen Weiden-Prachtkäfer (Agrilus guerini) links konnte
ich in der Umgebung des Gebiets fotografieren. In den Netzwerken von
naturgucker.de und kerbtier.de findet man bisher nur einen, schon 7 Jahre
alten Fund, in Hessen. Das Purpur-Zwergeulchen (Eublemma purpurina)
rechts wird in Observation.org mit selten angegeben.
16.6.2023: Diesen hübschen Roten Ampfer-Glasflügler konnte ich am Rand des
Gebiets beobachten.
23.4.2023: Am Rand des Gebiets
gelang mir der Nachweis des Großen Kolbenwasserkäfers, Hydraphilus
piceus. Er hat eine Größe von über 40mm.
8.11.2022: Bisher konnte ich im und rund um das Bingenheimer Ried knapp 500
Insektenarten fotografisch dokumentieren, den Großteil seit dem Jahr 2020, was natürlich nur ein Bruchteil der
anwesenden Arten ist. Darunter sind 280 Käfer-, 44 Wanzen- und 12
Zikadenarten. Siehe auch
.
Nach meinem Wissenstand gab es noch nie eine wissenschaftlich Untersuchung
der Insektenwelt im Bingenheimer Ried, außer einiger Familien im
Schutzwürdigkeitsgutachten von 1990. Hier 4 Beispiele aus diesem Jahr.
Vom links nach rechts: Sumpf-Ahlenläufer, Bembidion assimile;
Nascia cilialis (oh. deutschen Namen); Schwarze Sumpf-Waffenfliege,
Odontomyia tigrina; Büffelzikade, Stictocephala bisonia.
7.11.2022: Hier zeige ich die Auswirkungen der riesigen Erdbewegungen auf
die Insekten anhand der Sumpfschrecken, Stethophyma grossum.
Das Foto vom 27.6.2022 zeigt ein Weibchen bei der Eiablage. In der Regel
werden die Eier im Oberboden abgelegt. Dieser ist auf Jahre zerstört. Es ist
nicht schwer zu verstehen, dass die Eier der diejährigen Population auf den
betroffenen Flächen verloren sind. So geht es tausenden von anderen
Lebewesen, die auch Nahrung für die Vögel und Amphibien sind. Wo ist der
Nutzen dieses Umbaus?
29.9.2022: Direkt am Bingenheimer Ried konnte ich die Raupe des
Taubenschwänzchens, Macroglossum stellatarum, nachweisen. Diese Art
aus dem Süden etabliert sich auch bei uns.
7.9.2022:
Neubürger in der Wetterau!!!
Der Klimawandel unterstützt immer mehr südliche Insektenarten bei der
Ausbreitung nach Norden. Jetzt hat es auch die Grüne Reiswanze, Nezara
viridula, in die Wetterau geschafft. Ursprünglich kommt sie
wahrscheinlich aus Ostafrika und wurde u.a. nach Südeuropa verschleppt. Von
hier breitet sie sich aus. Ihr Aussehen ähnelt stark der Grünen Stinkwanze,
Palomena prasina.
Fotos: 7.9.2022 links Imago der Grünen Reiswanze, Nezara viridula,
am Südrand vom Bingenheimer Ried (beachte die drei kleinen,
nebeneinanderliegenden, weißen Punkte auf dem Rücken, die artspezifisch
sind. Die größeren weißen Hüllen sind Eier von Parasiten). Mitte: Larve
dieser Art. Rechts die Grüne Stinkwanze, Palomena prasina (diese
zwei Fotos sind nicht aus der Wetterau).
13.6.2022: Gestern saß auf auf dem asphaltierten Weg im Gebiet bei
Dunkelheit ein Hirschkäferweibchen. Das hatte wohl auf der Suche nach einem
geeigneten Biotop eine Bruchlandung hingelegt.
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