Hier zeige ich aktuelle Entwicklungen im NSG Bingenheimer Ried und besondere
aktuelle Beobachtungen.
Wenn Sie das Gebiet besuchen und Unregelmäßigkeiten am Zaun
feststellen oder ein offenes Tor sehen, melden sie dies bitte umgehend an
das Forstamt Nidda Tel 0604396570 oder Emailadresse: ForstamtNidda
add
Forst.Hessen.de
.
5.12.2024: Nachfolgend ein paar aktuelle Informationen:
Nachwievor übernachten um die 80 Weißstörche im Gebiet.
Erneut darf eine Rinderherde aus einem anderen Gebiet im Südteil des
Bingenheimer Rieds überwintern mit den negativen Folgen für das Gebiet, die
schon in den letzten Jahren zu sehen waren.
Die Kernzone, also der Bereich, den die Rinder nicht beweiden sollen, wurde
anscheinend nicht erweitert. Im Interesse der Bekassinen und der seltenen
Rallen wäre dies dringend nötig, nachdem in den letzten Jahren mit dem
Bagger viele wertvolle Pflanzengesellschaften in der Kernzone unter den Augen der Fachleute
der Oberen Naturschutzbehörde weggebaggert wurden oder manchmal mit dem
Aushub abgedeckt wurden. Hier zwei Beispiele:
Die Nutrias haben wieder massiv zugenommen. In den Abendstunden sieht man
viele einzelne Tiere aber auch Familien mit ganz kleinen Jungen. Die Nutrias
sorgen massiv für eine Verschlechterung der Rallen- und Bekassinen-Biotope.
Sie zerstören auch Nester der Wasservögel. Die Rinder werden regelmäßig an
zwei Stellen im Gebiet mit Karotten gefüttert. Nachts finden sich an den
beiden Plätzen im Süden und im Norden viele Nutrias ein und freuen sich über
die winterliche Kraftnahrung.
Die Anzahl der Feldhasen hat nach meinen Zählungen im Laufe des Jahres kaum
zugenommen. Die Reproduktionsrate war also schlecht. Das ist überraschend,
wenn man bedenkt, dass keine Prädatoren im Gebiet sind, sieht man von
Greifvögeln ab. Mink und Wanderratten kommen nur
vereinzelt vor.
In der Nordostecke des Gebiets liegt eine große Wiesenfläche, die zum NSG
gehört, aber leider nicht mit eingezäunt wurde, obwohl die Kosten niedriger
gewesen wären als bei der jetzigen Zaunführung entlang des Grabens. Sie wird
häufig von Hundebesitzern mit ihren Tieren begangen. Schon mehrmals konnte
ich beobachten, dass Kranichtrupps, die sich bereits im Zaun zum Übernachten
niedergelassen hatten, aufgescheucht wurden und das Gebiet verließen. Andere
Trupps landeten erst garnicht.
Zur Zeit ist das Wehr offen. Das Wasser fließt raus. Man geht hier ein
großes Risiko ein, denn niemand weiß, ob es diesen Winter noch ein
Hochwasser geben wird, das den Wasserstand auf den gewünschten Level
bringt. Das Gebiet wird egal ob das Wehr offen oder zu ist in diesem Winter nicht so trocken
werden, dass Pflegearbeiten durchgeführt werden können. Das ist schade, denn
eine Bekämpfung der Verbuschung an vielen Stellen insbesondere auf den
falsch gebauten Inseln wäre dringend nötig. Sie wird nur möglich sein, wenn
wir eine lange Frostperiode bekommen.
Viele Besucher, die das Ried umrunden, nehmen im Süden verbotenerweise die
Abkürzung zwischen Zaun und Ortenberggraben. Selbst die Teilnehmer geführter
Touren laufen dort manchmal entlang. Während der Brutzeit führt dies zu
massiven Störungen. Da Schilder offensichtlich nicht reichen, sollte der so
entstandene Pfad auf beiden Seiten verschlossen werden.
28.11.2024: Neues Aueninformationszentrum! Laut einem Artikel in der Wetterauer Zeitung (
Naturschutz und Menschen verbinden ) plant die HGON den Bau eines
Aueninformationszentrums in der Nähe des Gebiets. Dieses soll bis zur Landesgartenschau
im Jahr 2027 fertig sein. Informationen dazu sucht man auf der Homepage der
HGON vergeblich. Ältere werden sich erinnern, dass Anfang November 1991 mit
viel Tamtam ein Auenzentrum der HGON im alten Rathaus von Echzell eröffnet
wurde. Später wurde dort auch eine umfangreiche Ausstellung gezeigt.
Irgendwann Anfang des Jahrtausends verschwand der Begriff Auenzentrum und
heute ist es nur noch die Geschäftsstelle der HGON. Ein paar Glaskästen im
Tagungsraum erinnern an die Ausstellung. Jetzt haben neue Leute die
Verantwortung. Mal sehen, ob sie sich Rat bei den alten Naturschutzhaudegen
holen, damit sich das Positive von damals wiederholt und die Fehler nicht
wiederholt werden.
28.11.2024: Nachwievor übernachten im Gebiet über 80 Weißstörche.
Mittags ruhen kleinere Trupps ebenda. Das ist eine beachtliche Anzahl für
dieses späte Datum im Jahr. Derartige Anzahlen aus früheren Jahren sind mir
nicht bekannt. Um den 20.11.2024 wurden am Mittelgraben außerhalb des Zauns
Baggerarbeiten durchgeführt. Der Grund ist mir nicht bekannt. Das
Winterfutter für die Rinder liegt innerhalb des Zauns parat.
8.11.2024: Im Gebiet ist ein Schlafplatz für Weißstörche. Bis zu 150
Tiere wurden dort an einzelnen Abenden gezählt.
Oktober 2024: Die Renaturierung eines Abschnitts des Ortenberggrabens am
Südrand des Bingenheimer Rieds wurde fertiggestellt. Nicht alle Maßnahmen
waren sinnvoll, aber entscheiden Sie selbst: Am Südrand der Wiese als
Abschluss zu dem Wohngebiet wurden vier Laubbäume gepflanzt. Zwei
Grabentaschen wurden gebaggert. Der Grabenwall auf der Südseite wurde
abgeflacht. Mit dem Erdaushub wurde die tiefste Stelle des Gebiets, eine
Flutmulde, zugedeckt. Dies war der aus Naturschutzsicht interessanteste
Bereich der ganzen Wiese. Auch eine andere oft feuchte Stelle wurde
abgedeckt. Diese Flächen wurden dann mit Regiosaatgut eingesät. Soweit
wurden die von der Unteren Naturschutzbehörde genehmigten Pläne genau
umgesetzt und dann die Ausführung auch abgenommen.
Im Rahmen der Arbeiten wurden leider auch mindestens 3 uralte intakte
Kopfweiden gefällt. Teile der Stämme wurden abtransportiert. Andere wurden
in die Flutmulden gelegt. Ob die Kopfweiden vorher auf seltene Insekten, wie
z.B. den Eremit, der wenige Kilometer entfernt in Kopfweiden vorkommt,
untersucht wurden, ist mir nicht bekannt. Die Kopfweiden drohten nicht
umzufallen und stellten auch keine Gefahr da, denn der nächste Weg ist 100m
entfernt. Sie standen für diese Maßnahme auch nicht im Weg. Die Untere
Naturschutzbehörde verweigert bisher eine Auskunft, ob diese Naturzerstörung
genehmigt war oder ob Maßnahmen ergriffen wurden, dass nicht noch mehr
Kopfweiden dort gefällt werden. Weitere Bilder aus den letzten acht Jahren
von diesen Kopfweiden liegen vor.
5.10.2024: Gestern war der erste große Kranichzugtag in diesem Herbst. Auch
im Gebiet haben Kraniche übernachtet.
5.10.2024: Die Anzahl der fotografisch dokumentierten Insekten in und um das
Gebiet hat sich auf über 1100 erhöht. Hier vier Arten, die im Laufe des
Jahres gefunden wurden von links nach rechts:
27.9.2024 Ufertotengräber, Necrodes
littoralis; 28.9. Röhrricht-Goldeule, Plusia festucaea, 5.7.
Sumpfgras-Spannereule, Machrochilo cribromalis, 12.7. Große
Sumpfbremse, Tabanus autumnalis
25.9.2024: Bis zum 4.10.2024 ist die Ostseite des Bingenheimer Rieds
nicht von Reichelsheim erreichbar. Der Weg zwischen
Postverteilerstation in Reichelsheim und Beobachtungsturm Ostseite ist wegen
Bauarbeiten an der Brücke über den Ortenberggraben gesperrt. Dies teilte mir
das Bauamt Echzell auf Anfrage mit. Warum Personen
den Weg zwischen Beobachtungsturm und Beobachtungsstand Stall/Wehr im Süden nicht entlang laufen
dürfen, obwohl dort nichts gemacht wird, erschließt sich mir nicht.
15.9.2024: Das Bingenheimer Ried ist immer wieder eine Reise wert, auch wenn
die Verantwortlichen unter Aufsicht der Mitarbeiter der Oberen
Naturschutzbehörde in Darmstadt den Charakter des Gebiets in den letzten
Jahren völlig verändert haben. In den letzten Tagen zeigte sich ein
Schlangenadler in der Umgebung (Foto Dr. T. Sacher). 75 Silberreiher jagen
bei sinkenden Wasserständen. Wasserrallen und manchmal auch ein
Tüpfelsumpfhuhn können beobachtet werden. Viel Limikolen rasten im Gebiet.
103 Rostgänse sind zur Zeit vor Ort, die nächste Problemart nach der
Nilgans?
15.8.2024: Erstmals in den letzten 38 Jahren konnte ich am Südrand des
Bingenheimer Rieds eine Ringelnatter beobachten und dokumentieren. Die
Blauflügel-Ödlandschrecke, Oedipoda Coerulescens, ist die 20.
Heuschreckenart, die Dr. Thomas Sacher und ich am Südrand des Gebiets
registriert haben. Dr. Thomas Sacher fotografierte auch diesen
Hornklee-Glasflügler, Bembecia ichneumoniformis. Man kann nur
erahnen, was da in den kalten Jahreszeiten 2015 - 2023 alles in der Kernzone
des Gebiets kaputtgebaggert wurde, ohne dass es vorher je untersucht worden
wäre. Man kann sich nur darüber wundern, dass die Obere Naturschutzbehörde
als Aufsichtsbehörde mit ihren Fachleuten das zugelassen hat. Jeder Bauherr
muss diverse Gutachten anfertigen lassen, bevor er Natur verändert. Die
Obere Naturschutzbehörde muss das anscheinend nicht.
2.7.2024 Bild links: Im Bingenheimer Ried lebt seit über 10 Jahren die größte bekannte
Population der Südlichen Heidelibelle, Sympetrum meridionale,
Deutschlands. Seit der Saison 2022 beobachte ich einen starken Befall der
Libellenart mit Milbenlarven der Art Arrenurus papillator, als
kleine rote Kügelchen auf den Flügeln erkennbar. Dieses Tier hat über 300
Milben auf den Flügeln. Bisher lag meine Höchstzahl bei 140. Diese Mengen
sind bisher nur im Mittelmeerraum dokumentiert. Einen Artikel zu dieser
Besonderheit, veröffentlicht in Libellen in Hessen, kann bei mir angefordert
werden (Bild links).
Bild rechts: Electrogena affinis, eine Eintragsfliegenart. Eine von
vermutlich tausenden Insektenarten im und um das Bingenheimer Ried, die
bisher nicht dokumentiert wurden. Diese Art wurde bisher für Deutschland
weder in Naturgucker noch in Inaturatist noch bei Observation.org gezeigt.
Meist gelingen Nachweise nur im Larvenstadium bei wissenschaftlichen
Wasseruntersuchungen. Das Tier wurde von einem Validator in observation.org
bestimmt. Die Art wird nicht als selten eingestuft.
21.6.2024: Die Zahl der im und um das Bingenheimer Ried fotografisch belegten
Insektenarten hat sich dieses Jahr auf bisher 1000 erhöht.
Angeführt von den Käfern mit 369 Arten folgen Schmetterlinge mit 334 und
Wanzen mit 63 Arten. Es is noch Luft nach oben. Neu hinzugekommen sind
u.a. die folgenden Arten, um nur wenige zu zeigen:
Gelbbindiger Scharzkäfer Diaperis boleti
Gaukler Cybister lateralimarginalis
Kleiner Weinschwärmer Deilephila porcellus
Pappelschwärmer Laothoe populi
Mondchenflecklen-Bindenspanner Dysstroma truncata
Spitzflügel-Graseule Mythimna straminea
Breitflügeliger Fleckleibbär Spilosoma lubricipeda
Gemeine Schlankfliege Leptogaster cylindrica
Die komplette Liste kann bei mir angefordert werden. Weitere Informationen
gibt es hier:
20.6.2024: Zur Zeit wird Wasser aus dem Bingenheimer Ried abgelassen. Die
Gründe sind mir nicht bekannt. Dies ist ein extrem früher Zeitpunkt.
Im Gebiet liegen tote junge Gänse. Meine Anfrage dazu beim Forstamt Nidda
wurde bisher nicht beantwortet. Bei über 500 jungen Graugänsen ist das
wahrscheinlich normal und fiel früher nur deshalb nicht auf, weil Füchse
immer kurzfristig für die Beseitigung sorgten. Nachfolgend ein Foto einer
Löffelentenfamilie, von denen es viele im Gebiet gibt.
12.6.2024: Auch dieses Jahr gab es im Zaun einen riesigen Bruterfolg bei den
Enten. Allein bei einer mehrstündigen Kartierung am 11.6.2024 ermittelte
Stefan Stübing 6 Tafel-, 10 Löffel-, 7 Schnatter-, 14 Stock-, 3 Reiher- und
2 Knäkenten mit Jungen (mit Genehmigung von Stefan Stübing).
Bei den Graugänsen dürfte es über 500 Junge gegeben haben. Das ist aber nur
eine vorsichtige Schätzung von mir. Das Gebiet ist sehr unübersichtlich.
Nicht einmal die Höckerschwanfamilien lassen sich sauber zählen.
Der Wasserstand im Gebiet ist sehr gut. Er liegt nur wenige Zentimeter unter
dem erlaubten Maximum.
24.5.2024: Zur Zeit halten sich zwei Seidenreiher im Gebiet auf. Hinter dem
linken Vogel sieht man das Speißentenweibchen, das fünf Junge führt. Sie
wurde schon vor einiger Zeit on Bastian Meise entdeckt. Die erfolgreiche
Spießentenbrut ist ein weiterer toller Erfolg für den Zaun. Auf dem zweiten
Foto attackiert ein Kiebitz die Spiessentenfamilie, die seinem Nest zu Nahe
kommt. Bisher führen weiterhin Löffelenten, eine Tafelente, und viele
Stockenten Junge im Gebiet.
29.4.2024: Bei einer groben Zählung vom Turm auf der Ostseite konnte ich
heute über 110 Graugansfamilien mit durchschnittlich mehr als 4 Pulli pro
Familie zählen. Ein Höckerschwan führt 8 Pulli, eine Blässralle 9. 8 weitere
Höckerschwäne brüten noch. Die Enten, die schon Junge haben, halten sich in
den Bereichen mit hohem Bewuchs auf. Die Großmöwen lauern von ihren Ansitzen
auf Beute. Lachmöwen brüten. Viele Kiebitze führen Junge, aber es könnten
mehr sein (siehe 24.4.2024). Der Druck der Prädatoren außerhalb des Zauns
ist groß. Vorletzte Nacht konnte ich in der Nähe des Zauns in der
Südwestecke außerhalb 2 Füchse und 2 Waschbären in nur 15 Minuten
Beobachtungszeit registrieren.
24.4.2024: Der Bruterfolg bei den Graugänsen ist gewaltig. Auch der
Bruterfolg bei den Kiebitzen kann sich sehen lassen. Überall sind
Kiebitzfamilien. Dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass über 20
Kiebitzerstbruten durch die Rinder verloren gingen. Situationen, wie auf den
Bildern gezeigt, führten zum Verlust. Erste Maßnahmen zum Schutz reichen
leider nicht aus. Bisher konnte ich keine Enten mit Pulli entdecken. 9
Höckerschwäne brüten. Das ist Rekord für das Gebiet. Der Mink könnte zum
Problem werden. Er hat im Zaun keine Feinde. Er kann auch beliebig rein und
raus. Beobachtungen häufen sich. Bitte melden Sie alle Beobachungen gerne
auch an mich. Neulich konnte ich nachts mit Wärmebildkamera außerhalb am
Südrand Minks bei der Jagd auf Laubfrösche beobachten.
18.4.2024: Weit über 50 Grauganspaare führen schon Junge. Die Anzahl der
Lachmöwenbrutpaare hat gegenüber dem letzten Jahr deutlich zugenommen.
Kurzzeitig zeigten sich eine Weißbartseeschwalbe, eine Schwarzkopfmöwe
(Quelle: diverse Mitteilungen auf WhatsApp Gruppen) erneut ein Kuhreiher,
ein Kiebitzregenpfeifer und ein Stelzenläufer (eigene Beobachtungen). Dass
die Rinder im Zaun Ursache für die Aufgabe von einigen Kiebitznestern sind,
hat sich leider bestätigt.
28.3.2024: Der Wasserstand wurde dieses Frühjahr sehr gut gemanagt. Derzeit
liegt er beim erlaubten Maximum. Wie zu erwarten sind die ersten
Kiebitznester aufgegeben worden. Da keine Bodenprädatoren im Gebiet sind und
die Angreifer aus der Luft von den Kiebitzen erfolgreich vertrieben werden
und es auch keine besonderen Wetterkapriolen gab, ist es sehr wahrschenlich,
dass die vielen Rinder und deren herumtollende Kälber die Ursache sind. Das
könnte man leicht verhindern. Letzte Nacht waren die ersten Balzflüge von
Bekassinen zu hören. Mindestens 2 Lachmöwenpaare haben ihre Brutplätze
besetzt. Mittlerweile sind schon 3 Graugansfamilien im Gebiet unterwegs. Es
werden sicher über 100 werden. Alle 8 Entenarten, die schon im Gebiet
gebrütet haben (Stock-, Schnatter-, Löffel-, Spieß-, Krick-, Knäk, Tafel-
und Reiherenten) sind anwesend. Dazu kommen noch Pfeifenten. Mit Moor-,
Kolben- und einer Bergente waren also im Gebiet dieses Frühjahr schon 12
Entenarten zu bestaunen.
28.3.2024: Seltene Käferart in der Wetterau nachgewiesen: Mehr hier
.
26.3.2024: Heute zeigte sich die erste Graugansfamilie mit 5 pulli, so früh
wie noch nie in diesem Gebiet.
25.3.2024: Überall im Gebiet sitzen Kiebitze auf den Gelegen auch auf der
Fläche, wo man hier die vielen Rinder weiden sieht. Selbst in der Nähe der
Kopfweiden brüten sie (2.Foto). Im letzten Jahr gingen die meisten dieser
ersten Bruten verloren. Trittschäden durch die Rinder und vor allem durch
die herumtollenden Kälber waren wahrscheinlich die Ursache. Es ist für mich
nicht verständlich, warum die Verantwortlichen, besonders die Fachleute der
HGON, hier erneut keine Vorkehrungen zur Sicherung der Nester treffen.
24.3.2024: Der Vogelzug ist in vollem Gang. Schon 12 Entenarten waren zu
bestaunen, darunter auch eine Moorente, eine Kolbenente und eine Bergente.
Blaukehlchen, Schafstelze und Flussregenpfeifer wurden schon gesehen (Dr. T.
Sacher). Schon seit ein paar Wochen hält sich ein Kuhreiher in der Umgebung
des Gebiets auf.
Hier rastet ein Trupp von 13 Silberreihern. Ein Nilganspaar führt 9 pulli,
der erste Vogelnachwuchs im Gebiet dieses Jahr.
29.2.2024: Der Wasserstand entspricht im Moment etwa dem erlaubten Maximum.
Bei Beginn der Wachstumsperiode der Vegetation wird er schnell sinken. Das
Wehr ist zu.
Die Population der Nutrias und Hasen wurde im Jahr 2022 nicht reguliert.
Dies führte zu einer Explosion der Bestände im Jahr 2023, so dass im
Herbst/Winter 2023/2024 eingeriffen werden musste. Die Nahrungssituation
begann kritisch zu werden. Mit verschiedenen Methoden von Raus jagen der
Hasen bis hin zur Jagd wurden die Bestände zurückgefahren. Nach meiner
Schätzung sind jetzt noch jeweils 20-30 Nutrias und Feldhasen in der
Umzäunung. Die Verantwortlichen suchen weiter nach Wegen es den Feldhasen zu
ermöglichen, das Gebiet zu verlassen ohne wieder rein zu kommen. Die Nutrias
schaffen es durch den Zaun, Bilder siehe 6.1.2024.
24.2.2024: Seit Tagen hält sich ein Kuhreiher im Gebiet auf.
2.2.2024: Heute zeigten sich über dem Bingenheimer Ried sogar 2
Rothalsgänse. Wahrscheinlich trägt jedoch mindestens eine einen Züchterring.
1.2.2024: Heute hielten sich im und um das Bingenheimer Ried 3 Singschwäne
und eine Rothalsgans auf. Die Fotos stammen von gestern aus der Umgebung.
Die Singschwäne übernachten innerhalb des Zauns. Die Rothalsgans fliegt in
einem Trupp von etwa 20 Bläßgänsen mit. Wo die übernachten, weiß ich leider
nicht.
19.1.2024: Seit Tagen halten sich in der Nähe des Wehr zwei Hausrotschwänze
auf und überwintern dort. Die Nutrias haben jetzt eine neue Nahrungsquelle
entdeckt. Sie fressen an den für die Rinder ausgebrachten Möhren und
Zuckerrüben.
16.1.2024: Nutrias prägen das Bild im Bingenheimer Ried. Darunter befindet
sich auch ein weißes Exemplar und ein adultes Tier, dass 9 kleine Junge
führt. Leider war das weiße Individuum für mich sehr weit entfernt, aber
Jonas Woelcke Hessenforst, Forstamt Nidda konnte es aus kurzer Distanz
fotografieren (rechts).
11.1.2024: U.a. zeigten sich im Gebiet 2 Hausrotschwänze, ein Zilpzalp und
mehrere Bergpieper sowie auf den Fotos von links nach rechts eine Kornweihe,
2 Schwarzkehlchen, 2 Rohrammern und sechs Wiesenpieper.
10.1.2024: Bei Sonnenschein und Minusgraden ist das gesamte Bingenheimer
Ried gefroren. Der hohe Wasserstand hat die meisten Nutrias aus ihren Bauen
getrieben. Heute konnte ich am Nachmittag mit über 50 Tieren in
allen Größen erstmals mehr Nutrias als Vögel im Gebiet zählen.
Nutrias sind keineswegs nur die lieben Pflanzenfresser. Nutrias
zerstören Wasservogelnester. Hier muss dringend gehandelt werden.
Wahrscheinlich liegt die tatsächliche Zahl der Nutrias im Gebiet noch viel
höher.
Dagegen zeigten sich 2 Mäusebussarde, 2 Kolkraben und ca. 8 Rabenkrähen und
fraßen an verschiedenen Stellen an Aas. Ein Turmfalke jagte nach Mäusen. 8
Großmöwen und eine Sturmmöwe rasteten auf dem Eis. Circa 10 Graugänse waren
die einzigen Wasservögel im Gebiet. Die anderen sind zu den noch offenen
Seen abgewandert. Von meinem Standort kann ich etwa 60% des Gebiets einsehen.
6.1.2024: Zur Zeit liegt der Wasserstand im Gebiet 23cm über dem erlaubten
Maximum. Die Klappe am Wehr hält ein noch stärkeres Ansteigen teilweise auf.
Die Funktion als Retensionsraum kann das Gebiet so nicht voll erfüllen. Noch
ist der Wasserstand der Horloff höher als im Gebiet. Nutrias klettern durch den Zaun.
23.12.2023: Die starken Regenfälle haben den Wasserstand im Gebiet weiter
ansteigen lassen. Derzeit ist das erlaubte Maximum erreicht. Es halten sich
viele Enten im Gebiet auf, Krick-, Pfeif-, Stock-, Schnatter-, Tafel- und
ein paar Löffelenten. Auch ein paar Kiebitze sind da.
15.12.2023: Mit sehr großem Aufwand wurde heute erneut versucht Hasen und
vielleicht auch Nutrias aus der Umzäunung zu jagen. Von meinem Standort
konnte ich beobachten, dass in der Südwestecke zwei Hasen das Gebiet
verließen. Das Gesamtergebnis ist mir nicht bekannt.
14.12.2023 abends: Nutrias und Hasen äsen nachts auf der Westseite des Gebiets.
Tagsüber werden diese Flächen auch von den Rindern der Südherde (Foto vom
17.12.2023), die nur zum
Überwintern im Gebiet ist, beweidet. Es wäre sicher besser für
Nutrias und Hasen, wenn diese Flächen im Winter nicht für die Rinder
zugänglich wären. Auch für die Kiebitze im Frühjahr, wäre das besser. Sie
brauchen keinen Golfgreenrasen zum Brüten sondern auch etwas Deckung.
14.12.2023: Die Schneeschmelze im Vogelsberg und der Regen haben die Horloff
in den letzten Tagen wieder ansteigen lassen. Das Wehr wurde wieder
geöffnet. Zum erlaubten Maximum fehlen nur noch wenige Zentimeter. Wasser im
Frühjahr ist also gesichert (siehe auch Fotos vom 12.12.2023).
12.12.2023: Heute wurde eine der letzten Buschgruppen innerhalb des
Zauns runtergeschnitten (links 18.11.2023 und rechts 12.12.2023). Gründe
hierfür sind mir nicht bekannt. Der Kirschbaum, der aus diesen Büschen
heraus wuchs, wurde gefällt, was natürlich sinnvoll ist.
5.12.2023: Das Wehr wurde jetzt geschlossen. Nutrias haben den Zaun
regelrecht aufgebissen. Diese Öffnungen können natürlich auch von Füchsen
genutzt werde. Bei sporadischen Kontrollen mit der Wärmebildkamea, habe ich
aber bisher keine mehr im Gebiet gesehen. Die Löcher sollen in den nächsten Tagen
verschlossen werden.
4.12.2023: Auch weiterhin lässt man Wasser aus dem Gebiet ab. Das Wehr ist
offen. Die Verantwortlichen gehen hier ein hohes Risiko ein, denn niemand
kann vorhersagen, ob es weitere Hochwasserphasen in diesem Winter gibt.
Heute gab es eine besondere Aktion in der Umzäunung. Eine Gruppe von
Personen bildete eine lange Kette. Sie waren mit einem Seil mit Fähnchen
daran verbunden und liefen durch das Gebiet. Offensichtlich wollte man etwas
aus dem Gebiet jagen. Die genauen Gründe für die Aktion sowie das Ergebnis
sind mir nicht bekannt.
Die Löcher im Zaun, durch die Nutrias und wahrscheinlich auch Füchse rein
und raus können, wurden bisher nicht verschlossen.
19.11.2023: In den letzten Tagen haben immer wieder Kraniche im Gebiet
übernachtet, so auch letzte Nacht.
Bei einer Kontrolle von nur 100m Zaun habe ich zwei Löcher gefunden, durch
die Nutrias und Füchse nach Belieben raus und rein können.
Die massiven Mulcharbeiten, leider auch in den Verlandungszonen,
wurden fortgesetzt. Offensichtlich wissen die Verantwortlichen nicht, dass
die selteneren Rallen zur Brut Flächen brauchen, die jahrelang nicht
gemulcht werden. Die aufgeschütteten Flächen in der Kernzone fangen bereits
an zu verbuschen. Dort ist bisher nichts passiert. Die Verbuschung wird in
den nächsten Jahren zum großen Problem werden (siehe auch Teilzerstörung der
Kernzone im letzten Winter). Ein gutes Beispiel sind die Inseln am
Pfaffensee. Die Pflegekosten werden stark steigen. Hoffentlich ist dann das
Geld noch da. Der Charakter des Bingenheimer Rieds wird sich massiv ändern
mit unabsehbaren Folgen. In der Kernzone bildet sich seit Jahren ein
Weidenwäldchen. Ich habe immer wieder darauf hingewiesen. Passiert ist
nichts.
Die Horloff hatte ein kurzes Hochwasser, was den Wasserstand im Gebiet
steigen ließ. Jetzt fließt das Wasser aber schon wieder ab. Der jahrelange
Versuch Fische aus dem Gebiet fernzuhalten wurde anscheinend aufgegeben. Die
Gaze am Wehr ist bei offenem Wehr nicht mehr drin. Ein sehr grobes Gitter
hält aber weiter große Fische ab.
Die Kamera in der Mitte des Gebiets wurde schon vor vielen Monaten abgebaut.
Man kann sich nur wundern.
Gerne würde ich die Probleme im Gebiet direkt mit den Verantwortlichen von
HGON und Naturschutzbehörden besprechen. Emails werden aber leider nur
schleppend oder gar nicht beantwortet.
10.11.2023 (Update 22.10.2023):
Wie sich jetzt herausstellte, handelt es sich
hier um den ersten Nachweis der Art in Deutschland seit dem
19. Jahrhundert. Das ist
sensationell!
Axel Steiner, einer der Autoren des Buchs "Die
Nachtfalter Deutschlands" schrieb:
"Das ist tatsächlich O. leucogaster. Die langen, schmalen Flügel und
der ganz gerade begrenzte Costalstreifen, zusammen mit dem ausgeprägt hellen
Halskragen schließen O. plecta definitiv aus.
Dann handelt es sich offenbar um einen einzelnen Zuwanderer – obwohl man ja
eine Einschleppung nie völlig ausschließen kann. Ochropleura leucogaster ist
aber auch aus Großbritannien (wo in der Regel mehr Wanderfalter auftauchen
als bei uns, weil sie einen einfacheren Weg haben und nicht über die Alpen
müssen) seit 1983 vereinzelt in den Herbstmonaten gefunden worden, vor allem
entlang der Südküste und das spricht eindeutig für Zuwanderung. In
Frankreich geht die Art nördlich bis in die Bretagne, allerdings ist sie in
den nördlichen Departements wohl auch nur Wanderfalter.
Aus Deutschland gab es meines Wissens bislang nur einen dokumentierten,
alten Fund aus dem 19. Jh.: Baden-Württemberg, Karlsruhe, ein
frischgeschlüpfter Falter an einem eingetopften Majoranstrauch (Reutti 1898:
94). Den Fundumständen nach könnte das ein mit der Pflanze eingeschlepptes
Tier gewesen sein."
22.10.2023:
Am Wochenende konnte ich am Südrand des Gebiets einen tollen
Schmetterlingfund machen, die Südliche Alpeneule, Ochropleura leucogaster.
05.11.2023: Bis heute konnte ich im und um das Gebiet 900 Insektenarten
fotografisch dokumentieren. Mehr dazu hier:
04.11.2023: Schon nach einem Jahr wurden die Weiden nördlich des Wehrs
wieder geschnitten. So schaffen die Verantwortlichen erneut beste Ansitze
für u.a. Kolkraben, Rabenkrähen und Großmöwen für ihre Jagd auf den Kiebitz-
und Wasservogelnachwuchs im Frühjahr. Die Trockenheit bis in den September
wurde leider nicht zur Bekämpfung des Weidenaufwuchses genutzt und der
Kirschbaum im Gebiet darf auch weiter wachsen
(Wurde am 12.12.2023 gefällt). Wer versteht es? Warum ist
man nicht konsequent und macht die Weiden ganz weg. Welchen Tierarten außer
Rabenkrähen, Kolkraben, Turmfalken und Mäusebussarden, die dort saßen, soll
das so nutzen?
Die Fotos von links nach rechts stammen vom 22.4., 23.8. und 1.11.2023.
22.10.2023: Die ersten Kraniche sind in den letzten Tagen über das Gebiet
gezogen. Noch fehlen die großen Anzahlen. Dazu brauchen wir aber auch gutes
Wetter mit Wind aus Nord bis Nordost.
2.10.2023:
Das Wasser im Gebiet wurde weitgehend abgelassen. Viele Limikolen nutzen die
Flächen um für den Zug nach Süden aufzutanken.
Diese Flächen, wo jetzt noch Wasser steht (Bild rechts), waren vor der
maßlosen Baggerei in den letzten beiden Wintern noch Kernzone mit wertvollen
Pflanzengesellschaften. Weder die Kleintierwelt noch die Pflanzen wurden vor
der Baggerei untersucht. Für wertvolle Schmetterlingsarten, wie z.B.
Orthonama vittata, eine Kennart für hochwertige Feuchtgebiete, die ich am
Rand des Gebiets nachweisen konnte, wurde der Lebensraum erheblich
verkleinert.
Die riesigen kahlen Flächen (Bild links) wären der richtige Ort für die
Vertiefungen gewesen. Was haben sich die Verantwortlichen nur dabei gedacht?
12.9.2023: Das lockt Reiher
und Störche an. Viele Limikolen nutzen die Schlickflächen zur
Nahrungsaufnahme. Nachwievor ist eine Schwarzflügel-Brachschwalbe und ein
Löffler anwesend. Ein diesjähriger Haubentaucher fischt direkt am Wehr und
wird dort auch noch gefüttert.
4.8.2023: Heute fanden Vermessungsarbeiten im Gebiet statt. Laut
Informationen vor Ort, wolle man die Höhen im Gebiet ausmessen. Wurde diese
wichtige Arbeit vor Beginn der massiven Umbauarbeiten vor 7 Jahren nicht
gemacht? Das hätte Fehler vielleicht verhindert. Man kann sich nur wundern.
29.7.2023: In den letzten Tagen zeigte sich im Bingenheimer Ried ein
diesjähriger Teichwasserläufer und heute sogar ein Pazifischer
Goldregenpfeifer (Erstbeobachter
siehe www.ornitho.de). Über dem Wald bei Bingenheim, zeigt sich immer mal
wieder ein Zwergadler (Foto Dr. T. Sacher Foto rechts), der selten auch mal über dem Bingenheimer Ried
auftaucht. (Foto links, links der normale Goldregenpfeifer und rechts der
Tundraregenpfeifer). Die Kamera im Gebiet wurde schon Anfang Juni abgebaut.
13.7.2023: Sieben Entenarten (Stock-, Schnatter-, Löffel-, Krick-, Knäk-,
Reiher- und Tafelenten) führen derzeit im Gebiet Junge (Beobachtungen von
Dr. T. Sacher und mir). Das ist ein toller Erfolg für den Zaun.
Insgesamt sind aber weniger Enten mit Jungen unterwegs, als im letzten Jahr
und sie führen später als letztes Jahr noch kleine Junge. Die Fotos zeigen
Knäkente, Reiherente und eine Tafelente mit Jungen. Auch eine beringte
Bergente hält sich im Gebiet auf.
17.7.2023: Mindestens zwei Lachmöwenbruten waren erfolgreich. Im Gebiet kann
man 2 bzw. 3 schon recht große Junge beobachten, wie sie gefüttert werden.
Das ist die erste erfolgreiche Brut dieser Art im Gebiet. Von Uferschnepfe
und Rotschenkel gibt es keine Erfolgsmeldungen. Der Wasserstand ist für die
Jahreszeit noch sehr gut. Ein Haubentaucher brütet noch. Ob es für dessen
Junge reichen wird, ist ungewiss.
14.6.2023: Im Gebiet hält sich ein Rothalstaucherpaar mit einem recht großen
Jungen auf. Dabei handelt es sich offenbar um das vermisste Paar, dass sehr
versteckt lebte (Quelle www.ornitho.de,
Beobachter Stefan Stübing). Dies ist die erste erfolgreiche Brut von
Rothalstauchern im Gebiet nach mehreren Brutversuchen in den letzten Jahren.
Die Lachmöwenbruten scheinen auch noch in Takt. Eine erste Löffelente führt
mindestens 9 pulli. Mehrere Flussregenpfeifer, eine Uferschnepfe und ein
Rotschenkel machen auch bei diesen Arten Bruten denkbar.
1.6.2023: Kiebitze vertreiben erfolgreich einen Rotmilan. Viele
Bläßrallenpulli sind den Großmöwen zum Opfer gefallen. Ein
Rothalstaucherpaar hat seine Brut verloren. Das Paar war auf der freien
Wasserfläche zu sehen. Vom zweiten Paar gibt es kein Zeichen. Die gestutzten
Weiden sind wieder ausgetrieben und können so nicht mehr als Ansitz für die
Jagd auf den Nachwuchs der Wasservögel dienen.
29.5.2023: Das Gesamtbild wird von über 60 Höckerschwänen und hunderten
Graugänsen geprägt. Bei genauerem Hinsehen, sieht man aber auch viele andere
Arten. Heute früh zeigte sich eine Weißbart-Seeschwalbe und 12
Trauerseeschwalben. Die Lachmöwennester scheinen noch in Takt zu sein, sind
aber nicht einsehbar. Für ein Rotschenkelpaar besteht Brutverdacht. Eine
einzelne Uferschnepfe ist weiterhin anwesend. Tafel- Löffel- und
Knäkentenerpel schwimmen allein durchs Gebiet. Noch sind keine Weibchen mit
Jungen zu sehen. Ab und zu sieht man einen einzelnen Rothalstaucher. Den
Bläßrallennachwuchs haben die Großmöwen massiv dezimiert. Bei den Rallen
sieht es sehr mau aus. Die vielen Feldhasen, die sich gut vermehren, zeigen
wenig scheu. Ein kleines Hinweisschild zum Zaun wurde am Beobachtungsturm
angebracht.
18.5.2023: 3-4 Lachmöwenpaare brüten im Gebiet. Das ist bemerkenswert. Auch in
der Vergangenheit gab es schon einzelne Brutversuche, jedoch ohne Erfolg.
Eine Uferschnepfe hält sich im Gebiet auf. Auch zwei Kraniche sind anwesend.
Kiebitze verteidigen ihre Jungen gegen sie. Das Bild wird jedoch von
mittlerweile über 80 Graugansfamilien bestimmt. Manche Jungen sich schon
bald flügge, andere gerade erst geschlüpft. Der Zaun ist ein toller Erfolg.
Überall sieht man junge Kiebitze. Hier könnte der Bruterfolg aber viel
größer sein. Dazu mehr später im Jahr. Es gibt 4 Bekassinenreviere. Eins
oder zwei liegen außerhalb des Zauns. Das ist die Folge falscher Pflege des
Gebiets und von Biotop zerstörenden Baggerarbeiten in den letzten Jahren.
Auch weiterhin gibt es vor Ort keinerlei Informationen zum Zaun.
14.5.2023: Mindestens zwei Bläßrallenpaare führen Junge. Bisher konnte ich
noch keine der seltenen Enten mit Jungen beobachten. Der Scheuchadler
verfehlt seine Wirkung egal ob bei Wind oder bei Flaute.
11.5.2023: Mehrere Lachmöwen versuchen in der Kernzone zu brüten. Ein Paar
scheint fest zu sitzen. Zwei Rothalstaucher schwimmen einzeln immer in den
selben Bereichen. Hier besteht starken Brutverdacht von zwei Paaren. Über 75
Graugansfamilien führen weit über 300 Junge. Vermutlich liegt die richtige
Anzahl noch höher. Die Profizähler im Ried geben dazu keine Zahlen bekannt.
Auch viele Kiebitzfamilien führen Junge. Das ist toll. In der Wetterauer
Zeitung vom 6.5.2023 stehen folgende Zahlen von den Profizählern. 95 Kiebitz
Männchen und 132 Weibchen seien im Gebiet, 48 bebrütete Nester und 32
Familien. Erfolgreiche Entenbruten konnte ich bisher außer
Stockenten noch nicht registrieren. Zwei Nilganspaare führen Junge. Bisher
führen zwei Höckerschwan 6 und 5 Junge. Andere brüten noch.
7.5.2023: Das Wassermanagement der Verantwortlichen im Winter 2022/2023
stand unter der Überschrift "Glück gehabt" oder "Mehr Glück als Verstand".
Entscheiden sie selbst, was die bessere Überschrift ist.
Mehr...
7.5.2023: Es gibt dieses Jahr eine neue Brutvogelart im Wetteraukreis!
Siehe hier:
6.5.2023: Der Prädatoren sichere Zaun ist ein voller Erfolg, auch wenn sich
immer noch mindestens ein Fuchs im Gebiet aufhält. Am 24.4. konnte ich ihn
letztmalig filmen. Am 4.5. zeigte die Hessenschau einen dreiminütigen Film
über diesen Erfolg, der zu großen Teil der Verdienst von Walter Schmidt vom
Forstamt Nidda ist. Auch die Wetterauer Zeitung berichtet heute darüber. Ein
kleiner Wermutstropfen besteht, denn niemand berichtet über die Probleme und
über die negativen Entwicklungen. Ohne jeden Grund werden die hervorragenden
Brutzahlen z.B. der Löffelente noch besser dargestellt, als sie eh schon
sind, weil man nicht die richtigen Jahre miteinander vergleicht. Das gilt
auch für die Kiebitzzahlen.
21.4.2023: Erste Kiebitze führen Junge. Überall sind Graugansfamilien zu
sehen. Ein Nilganspaar führt 10 Junge. Von den Kiebitznestern auf intensiv
beweideten Flächen, auf denen allein im Nordteil auch circa 20 kleine Kälber
herumtollen, sind mindestens 8 aufgegeben worden, was natürlich verschiedene
Gründe haben kann. Einer davon sind die Rinder mit ihren Kälbern. Diese
Nester habe ich manchmal mehrmals täglich aus der Entfernung kontrolliert.
Heute früh hielten sich mindestens 18 Großmöwen im Gebiet auf, die es in
erster Linie auf den Gänsenachwuchs abgesehen haben. Der Wasserstand
ist noch wenige Zentimeter über dem maximal erlaubten Stand. Noch wird
Wasser abgelassen. Mehr zum Wassermanagement im Gebiet in den nächsten
Tagen.
9.4.2023: Wahrscheinlich brüten jetzt etwas weniger Kiebitze auf der Fläche,
siehe letztes Bild. Ob die springenden Kälber, die gesamte Rinderherde oder
etwas anderes die Ursache sind, weiß ich natürlich nicht. Insgesamt dürften
jetzt aber über 50 Kiebitze innerhalb des Zauns brüten. Hier ist der Zaun
ein großer Erfolg, den man optimieren könnte, wenn man die Flächen, auf die
die Rinder im März und April dürfen, stark verkleinern würde. Das Gesamtbild
wird auch von den Löffelenten bestimmt. Ich habe über 220 Löffelenten im
Gebiet gezählt, viele paarweise. Damit setzt sich der Trend, der schon
im Jahr 2021 mit mindestens 5 Junge führenden Weibchen begann und sich nach
Zaunschließung im Jahr 2022 mit mindestens 15 Junge führenden Weibchen
fortsetzte, wahrscheinlich fort. Auch bei den anderen Entenarten sieht es
gut aus. Da kann man aber noch nichts genaueres sagen. Die ersten Balzflüge
von Bekassinen sind abends zu hören.
5.4.2023: Allein auf dieser Fläche innerhalb des Zauns haben mindestens 8
Kiebitze weit sichtbar auf Eiern gesessen. Teilweise versuchten sie die
Rinder mit hängenden Flügeln zu verleiten. Ob die Nester nach dieser
Intensivbeweidung noch in Takt sind, weiß ich noch nicht.
2.4.2023: Die 3. Hochwasserwelle hat das Wasser im Ried seit vorletzter
Nacht um circa 8cm ansteigen lassen und es steigt noch. Einige
Graugansnester und leider auch Kiebitzgelege gingen verloren. Bis zu diesem
Hochwasser hatten vorsichtig und konservativ gezählt circa 45 Kiebitze schon
fest auf den Eiern gesessen. Andere waren noch mit der Anlage der Nester
beschäftigt. Das ist eine tolle Anzahl. Seriös könnte man die Anzahl der
Graugansgelege nur mit einer Drohne mit Wärmebildkamera zählen, da das
Schilfgebiet nicht eingesehen werden kann. Zu sehen waren vor diesem
Hochwasser circa 65 besetzte Nester. Die Gesamtzahl könnte wie letztes Jahr
wieder bei 100 liegen.
29.3.2023: Das Wehr ist wieder zu. Das Ried ist voll. Die ersten Graugänse
führen Junge.
27.3.2023: Heute zeigte sich im Bingenheimer Ried ein Thorshühnchen, eine
absolute Seltenheit. Besten Dank an den Entdecker, dass er die Beobachtung
direkt weitergemeldet hat.
26.3.2023: Nur für wenige Stunden hielten sich im Gebiet zwei Säbelschnäbler
auf. Auch ansonsten nimmt der Limiklenzug an Fahrt auf. Viele Bekassinen,
ein paar Waldwasserläufer, bis zu 5 Flussregenpfeifer, ein
Alpenstrandläufer, ein früher Zwergstrandläufer und 2 Rotschenkel wurden
schon gesehen.
Neun Entenarten sind immer anwesend, Stock-, Schnatter-, Löffel-, Spieß-,
Pfeif-, Krick-, Knäk-, Tafel-, und Reiherenten.
Viele Graugänse brüten fest. Die ersten Jungen könnten in den nächsten Tagen
schlüpfen. Auch einige Kiebitze brüten schon. Mindestens zwei haben aber ihr
Nest aus unbekannten Gründen schon wieder aufgegeben. Hier kommen die
Rinder, die diversen Prädatoren aus der Luft, die Nutrias aber auch der
Fuchs, der auch letzte Nacht wieder innerhalb des Zauns unterwegs war, in
Frage. Bis zu 10 Mittelmeermöwen und manchmal auch eine Herings- und eine
Steppenmöwe klauen sich eifrig Gänseeier. Auch die Höckerschwäne verteidigen
ihre Reviere.
21.3.2023: Wie ich höre, ist das Anstechen oder Austauschen der Grauganseier
zur Reduzierung der Population vom Tisch. Das ist natürlich sehr positiv.
Man versucht stattdessen mit der niedrigen Einzäunung von bisher zwei Inseln
die übermäßige Ansiedlung der Graugänse zu verhindern, wie mir mitgeteilt
wurde.
17.3.2023: Die ersten Knäkenten sind da.
Seit 2 Tagen rasten über 50 Kampfläufer im Gebiet.
Graugänse sitzen fest auf den Eiern und Kiebitze fangen mit der Brut an.
Nach ein paar Wochen Pause, zeigte sich letzte Nacht wieder ein
Fuchs im Gebiet. Auf Youtube gibt es ein Filmchen, das zeigt, wie
ein Fuchs einen hohen Zaun überklettert. Es muss die Frage erlaubt sein, ob
die Verantwortlichen den richtigen Zaun ausgewählt haben.
Die obere Litze ist seit einigen Tagen an den Strom angeschlossen. Es fließt
aber kein Strom.
Es wird Wasser abgelassen.
Die Kamera in der Mitte des Gebiets, die sich seit vielen Wochen nicht
bewegt hat, wurde jetzt mehrmals aufgesucht. Dies führt zu erheblichen
Störungen. Einige Vögel verließen ihre Nester während der
Dauer der Wartungsarbeiten. Warum kann man die Reparaturarbeiten nicht vor
der Brutsaison machen?
Dieser Draht wurde gestern oder heute um zwei Inseln gespannt.
Auch hier verließen alle brütenden Vögel
in der Umgebung während der Arbeiten ihre Nester. In der Vergangenheit haben
auf solchen Inseln Kiebitze und Graugänse gebrütet. Die Graugänse waren
teilweise erfolgreich, während es bei den Kiebitzen fast nie der Fall war.
Ohne Deckung und ständig von rastenden Wasservögeln gestört waren die Eier
und Jungen leichte Beute der Prädatoren aus der Luft.
Nach wie vor gibt es keinerlei Information zum Zaun für die Besucher des
Gebiets.
8.3.2023: Um die 500 Kraniche haben innerhalb des Zauns in mehreren Gruppen
übernachtet (Foto 8.3.2023 7:40 Uhr). Aufgrund der Wetterlage kann es gut sein,
dass sie ein paar Tage in der Wetterau bleiben. Heute Abend bitte nur von
der Ostseite beobachten.
Die Rinder beweiden leider auch stellenweise die so wichtigen
Verlandungszonen. Die Areale,
wo die Kiebitze schon Nistmulden drehen im Südwestteil, werden ebenfalls
beweidet. Die Rasenhöhe macht jedem Green auf Golfplätzen Konkurrenz.
März 2023:
Die Gründe, warum im letzten Jahr Waschbären und jetzt Füchse den Prädatoren
sicheren Zaun überwinden konnten, sind vielschichtig. Leider kam jetzt in
einem Fall Sabotage dazu. Die unterirdische Öffentlichkeitsarbeit der
Verantwortlichen, die höchstens in homöopathischen Dosen sichtbar ist,
spielt hier sicher eine Rolle. Mit großem zeitlichen Aufwand und natürlich
auch mit Geldern aus dem Naturschutztopf, z.B. für die eigens aufgestellten
Hochsitze, haben die Verantwortlichen jetzt das Fuchsproblem weitgehend in
den Giff bekommen. Sorglosigkeit, wie z.B. beim Einbau der kleinen Tore im
letzten August (siehe Foto) sollten abgestellt sein. Der Zaun wird häufiger
kontrolliert und die Schlupflöcher wurden verschlossen. 7
(ich habe mich bei der Anzahl nicht verschrieben) erlegte Füchse (Fuchsfoto
vom 7.2.2023 im Gebiet) seit Anfang des Jahres lassen eine Ahnung zu,
welchem Prädatorendruck das Gebiet ohne Zaun ausgesetzt war. Im Winter
konnte ich keine Waschbären und auch keine Dachse innerhalb des Zauns
nachweisen.
Der Wasserstand im Gebiet (Foto vom 26.2.2023)ist sehr gut. Silberreiher
haben einen Schlafplatz im Gebiet. Die ersten Gänse sitzen schon auf ihren
Nestern und mindestens ein Nest ging auch schon an Mittelmeermöwen und
Rabenkrähen verloren. Zur Zeit denken die Verantwortlichen darüber nach, wie
man der Explosion der Brutzahlen bei den Graugänsen entgegenwirken kann. Ein
Anstechen oder Austauschen der Eier wird diskutiert. Das hat mit Naturschutz
nichts mehr zu tun. Machen da die Verantwortlichen der HGON mit?
11.2.2023:
Letzte Nacht haben 220 Kraniche im Gebiet übernachtet. Gegen 7.45 Uhr wurden
sie von den Rindern aufgescheucht. Die beiden Rinderherden dürfen zur Zeit
das ganze Gebiet außerhalb der Kernzone beweiden. Auch die Südostecke ist
für sie nicht zugänglich. Sie fressen den Gänsen die
Nahrung weg, die dann auf die Felder ausweichen. Sie zertreten die Grasnarbe
im Winter, was zu mehr Distelwachstum im Sommer führt. Die Rinder sind
wichtige Landschaftspfleger, aber im Spätherbst und Winter sollten sie sich
ausschließlich im Bereich der Ställe aufhalten dürfen. Noch besser wäre es,
wenn der Südteil im Winter geschont würde, indem man dort keine 2. Herde
überwintern läßt.
10.2.2023: In
einem Artikel der Wetterauerzeitung von heute ist davon die Rede, dass
Waschbären und Füchse seit August 2022 in der Umzäunung sind. Dies ist
falsch. Die Waschbären sind mindestens seit 10.6.2022 im Gebiet, wie meine
Fotos unten belegen, und hatten somit duchaus noch Auswirkungen auf späte
Bruten und den Vogelnachwuchsn und natürlich auf die Amphibien. Die Füchse
wurden von mir am 1.1.2023 entdeckt, waren aber nach Aussagen eines der
Verantwortlichen seit November 2022 im Gebiet.
6.2.2023: Der
Frühjahrszug geht los. Heute rasteten 9 Brandgänse und circa 30 Kiebitze im
Gebiet.
31.1.2023:
Neben den beiden Singschwänen im Bingenheimer Ried oder in den Feldern
drumrum, halten sich 2 weitere Singschwäne in der Umgebung des Flugplatz
Reichelsheim auf.
31.1.2023: Nutrias sind keineswegs die süßen und harmlosen Nagetiere,
die keinen Einfluß auf das Naturschutzgebiet haben. Derzeit leben nach
meinen Beobachtungen über 35 ausgewachsene Nutrias in der Umzäunung. Durch
ihren Appetit zerstören sie Biotope für Rohrsänger, Rallen und Dommeln oder
lassen sie erst gar nicht entstehen. Noch schlimmer ist es, dass sie
Wasservogelnester zerstören. Im Internet gibt es einige Berichte zu diesen
Tatsachen. Füchse, die ja eigentlich nicht in der Umzäunung sein sollten,
können ausgewachsenen Nutrias nichts anhaben. Im Zaun haben sie keine
Feinde. Während man nun versucht die Füchse von eigens aufgestellten
Hochsitzen zu bejagen und während man darüber nachdenkt, wie man die
Massenreproduktion der Graugänse reduzieren kann, dürfen sich die Nutrias
munter weiter vermehren. Macht das Sinn? Nachfolgend 2 ältere Bilder aus dem
Bingenheimer Ried.
26.1.2023:
Mittlerweile sind wieder 3 Füchse im Gebiet. Es gibt also wahrscheinlich
noch ein Schlupfloch. Videoclips von den 3 Gesellen können bei mir
angefordert werden. Die beiden Singschwäne sind noch da, fliegen aber
tagsüber gerne in die Felder ringsum. Zur Zeit wird Wasser aus dem Gebiet
abgelassen. Der Wasserstand liegt aber auch noch über dem erlaubten Maß. Es
wäre sinnvoller eine Erhöhung des erlaubten Wasserstands zu beantragen und
die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Das wäre sinnvoller gewesen, als
die Vertiefung des Gebiets mitten im Niedermoorbereich.
17.1.2023:
Glück gehabt! Nachdem das Hochwasser um Weihnachten kaum genutzt wurde, war
das jetzige Hochwasser erheblich stärker und dauerte länger (siehe auch
Vergleichsfoto vom 24.12.2022). Trotz der Blockaden am Wehr, über die ich
berichtet habe, ist das Ried jetzt voll. Erneut stand das Gebiet für seine
wichtige Funktion als Retensionsraum aber nicht zur Verfügung. Das ist
rechtlich äusserst bedenklich. Bei vollen Kellern an der Horloff in
Reichelsheim oder entlang der Nidda ab Florstadt sollten die Leidtragenden
die rechtliche Lage überprüfen lassen.15.1.2023: Heute zeigten sich sogar
zwei Füchse bei Tageslicht.
13.1.2023: Bei
Auswertung älterer Bilder konnte ich feststellen, dass zumindest ein Fuchs
seit etwa 26.12.2022 innerhalb des Prädatoren sicheren Zauns einen Bau
gräbt. Eine Reaktion der Verantwortlichen auf meine Bilder vom 1.1.2023
gibt es nachwievor nicht. Drei mögliche Schwachstellen im Zaun wurden in den letzten Tagen
geschlossen. So wird es für Füchse schwerer ins Gebiet zu kommen. Da auf der
oberen Litze zumindest im Südteil aber fast nie Strom fließt, haben es
Waschbären weiter leicht den Zaun zu übersteigen.
13.1.2023: Das Wehr wurde weiter umgebaut. Der Sinn erschließt sich mir
nicht. Durch das Tieferhängen der Klappe und die Stabgittermatten wurde der
Wasserfluss der Horloff ins Gebiet nochmal verlangsamt.
11.1.2023: Die sonderbare Klappe im Zaun (siehe
Foto vom 21.11.2022 und hier vom 22.12.2022 mit Tierspuren) wurde entfernt. Das Loch ist jetzt wieder dicht. Verschiedene
Vorkommnisse am Zaun deuten darauf hin, dass die Verantwortlichen die
Dichtigkeit des Zauns nicht so oft kontrollieren, wie es für dieses tolle
Projekt notwendig wäre. Sie gefährden damit das ganze Projekt. Bei kleinen
Einzäunungen wie in Reichelsheim oder Karben ist eine Kontrolle kurz
vor und während der Brutzeit sicher ausreichend. Dort können sich Prädatoren
wie Fuchs und Waschbär nicht verstecken. Anders ist es hier im Bingenheimer
Ried. Fuchs und Waschbär, die wegen Nachlässigkeiten bei der Kontrolle des
Zauns doch ins Gebiet eindringen konnten, sind nur schwer und unter sehr
großem Aufwand wieder rauszukriegen. Bilder vom 1.1.2023, die
Verantwortlichen sind natürlich informiert. Eine Reaktion steht noch aus.
5.1.2023: Auch für einen solchen Anblick setze ich mich
für das Gebiet ein. Über 3000 Wasservögel hielten sich im Gebiet auf.
Darunter 8 Entenarten und 4 Gänsearten (ohne Halbgänse). Auch die beiden
Singschwäne sind noch da.
31.12.2022:
Das Jahr 2022 war das Jahr mit den größten menschlichen
Eingriffen im Bingenheimer Ried, die es je gab. Lediglich der Bau der
Horloffbahn am Ende des neunzehnten Jahrhunderts (Einweihung 1897), bei dem die Horloff von der Aue getrennt wurde, war ein ähnlich großer Eingriff. Wie damals
üblich spielten die Auswirkungen auf die
Natur vermutlich keine Rolle, weil man es nicht besser wusste. Auch die Erlaubnis Anfang der
neunzehnhundertneunziger Jahre
das Wasser im Gebiet anzustauen, war ein großer Eingriff. Wenige Jahre davor
gab es aber umfassende Untersuchungen. Die Verantwortlichen haben jetzt das tolle Gebiet
massiv verändert ohne
es vorher ausreichend untersucht zu haben. Botanische Kartierungen und
Untersuchungen der Kleinlebewesen wurden nicht gemacht, sieht man mal von
den Libellen ab. Niedermoorflächen wurden
zerstört, ohne dass man sich über die Auswirkungen sicher im Klaren sein
kann. Grundwasser wurde noch mehr freigelegt, was zu schnellerem Austrocknen
führen wird. Die Artenvielfalt wird zugunsten des Kiebitzes abnehmen. Das jetzt
gerade wieder gezeigte Wassermanagement (siehe 29.12.2022), führt dazu, dass die Vertiefungen
im Gebiet den Amphibien wahrscheinlich nicht helfen werden. Wie kann die
Obere Naturschutzbehörde in Darmstadt zulassen, dass ein derart tolles
Naturschutzgebiet derart massiv verändert wird, nur weil drei Leute der HGON
das für sinnvoll halten? Warum wurden die Pläne für den seit Jahren
andauernden Umbau nie offengelegt oder wurde hier nur von Jahr zu Jahr
gedacht? Es gibt Punkte, die darauf hindeuten.
29.12.2022:
Chance vertan! Über 50 Stunden stand das Wasser der Horloff über dem maximal
erlaubten Wasserstand im Bingenheimer Ried und damit etwa 50-60cm höher als
im Gebiet. Früher hätte das gereicht, um
das Gebiet zu füllen. Nachdem nun das erste kleine Hochwasser der Horloff
in diesem Winter abgeklungen ist, fehlen aber über 35cm zum erlaubten Höchststand. Wenn wir keine weiteren
Hochwasser bekommen, wird das Gebiet im Sommer austrocknen, bevor sich der
komplette Amphibiennachwuchs entwickelt hat. Die Baumaßnahmen der letzten
Jahre, insbesondere der Rinderübergang vor dem Wehr mit viel zu kleinem
Wasserdurchlass und die viel zu dichte Gaze am Wehr, die die Fische abhalten
soll, sind die Ursache. Dazu kommt die Klappe am Wehr (siehe Fotos vom
22.12. und vom 27.12.2022 vom Rinderübergang und vom Wehr). Zur Erinnerung,
die höchsten Nachwuchszahlen und Zahlen insgesamt bei der Knoblauchkröte
wurden festgestellt, als Fische noch ungehindert ins Gebiet durften, z.B. am
26.7.2013 als an der Straße Heuchelheim - Gettenau über 1000 junge
Knoblauchkröten gezählt wurden. Damals gab es auch noch Schlammpeitzger,
auch eine FFH-Art, im Gebiet. In diversen Gutachten von Dr. Egbert Korte
wurde auch damals schon der Blaubandbärbling in großen Zahlen in Horloff und
Nidda festgestellt. Er soll die Hauptursache für den Rückgang der Amphibien
sein. Das ist pure Spekulation.
24.12.2022: Die Horloff steht heute sogar 5cm höher als das erlaubte Maximum
im Gebiet, ist also seit Vorgestern 62cm gestiegen.
Hunderte Krick-, Pfeif- und Stockenten sowie ein paar Schnatterenten halten
sich im Gebiet auf. Rabenkrähen und Mäusebussard testen schonmal die
Sitzwarten für die Jagd auf den Vogelnachwuchs und die Amphibien im
Frühjahr. Es sind neue Pfosten dazugekommen. Man fällt Bäume und läßt
Pfosten als Sitzwarten mitten im Gebiet zurück. Macht das Sinn? Warum
sichert man die Pfosten nicht gegen das Aufsitzen?
22.12.2022: Durch die Regenfälle ist die Horloff gestiegen. Der Wasserstand
ist höher, als der im Gebiet.
12.12.2022: Selbst Politiker setzten sich für den Erhalt und die
Wiedervernässung von Mooren und Niedermooren ein und sind bereit dafür viel
Geld zur Verfügung zu stellen. Die Verantwortlichen im Bingenheimer Ried
zerstören Teile der so wichtigen Niedermoorbereiche. Brutplätze für viele
Vogelarten gehen verloren. Auch Laubfrösche müssen sich eine neue Bleibe
suchen. Auch als Nahrungsbiotop werden diese Bereiche fehlen. Was führte bei
den Verantwortlichen zu dem Sinneswandel gegenüber ihrer Meinung in dem
Artikel der Wetterauer Zeitung vom 4.3.2022?
»Moore speichern mehr CO2 als Wälder« (wetterauer-zeitung.de)
Hier habe ich erklärt, welche Alternativen es gab:
23.11.2022: Anstatt intensiv genutzte Wiesenflächen in der Aue zu weiteren
Feuchtbiotopen umzubauen und so etwas für den Naturschutz zu machen, wird
ein intaktes hervorragendes Naturschutzgebiet massiv verändert. Nach fast 2 Monaten wurde der Bagger heute abgezogen. Die
Zerstörung von wichtigen Teilen des Naturschutzgebiets hat zumindest für
den Moment ein Ende. Die Artenvielfalt wird durch diese Maßnahmen weiter
zurückgehen. Die Sumpfflächen werden bei fallenden Wasserständen noch
schneller austrocknen. Diese Umgestaltungsmaßnahmen wurden durchgezogen,
ohne dass vorher die Pflanzen, Insekten und andere Kleinlebewesen in diesem
Bereich untersucht worden wären. Dieser Bereich war Jahrhunderte unberührt,
sieht man vom gelegentlichen Mulchen und Beweidung, früher auch Mähen, ab. So wurden vielleicht
extrem seltene Lebewesen einfach weggebaggert. Jedes Bauvorhaben verlangt
von den Planern ein Umweltverträglichkeitsgutachten. Für massive
Umgestaltungsmaßnahmen im Naturschutz gilt das offensichtlich nicht. Ich
habe kein Verständnis dafür, dass Vertreter der Hessische Gesellschaft für
Ornithologie und Naturschutz hier maßgeblich mitgemacht haben. Für Details:.
21.11.2022: Der Teich am Wehr wurde weiter vertieft ohne Rücksicht auf den
Bestand des Schmalblättrigen Rohrkolbens, Typha angustifolia (siehe mein Kommentar
und Bilder vom 17.11.2021 bei
).
21.11.2022: Zu den Stock- und Krickenten haben sich auch Pfeifenten gesellt.
Das Wasser sickert ganz langsam rein, da immernoch ein Brett den Weg etwas
versperrt. Diese Klappe wurde jetzt im Zaun eingebaut. Ob die
aufgespießten Äpfel (Bild rechts) damit zutun haben, weiß ich nicht. Tiere
können raus, aber nicht rein, so vermutlich die Idee. Unterschätzt man hier
vielleicht die Fähigkeiten eines Waschbärs?
20.11.2022: Endlich wurde das Wehr geöffnet. Ganz langsam füllt sich der
Graben. Jetzt kann man nur hoffen, dass der Wasserstand der Horloff weiter
steigt. Die ersten Nilgänse, Krick- und Stockenten sind schon da. Ein
kleiner Trupp Kraniche hat im Gebiet übernachtet. Der Bagger steht noch im
Gebiet.
18.11.2022: Durch die Regenfällen ist das Wasser der Horloff gestiegen und
steht etwa 14cm höher als im Gebiet. Das Wehr ist nachwievor zu. Die
Verantwortlichen lassen kein Wasser rein. Da der Grundwasserspiegel
gestiegen ist, steht an den tiefsten Stellen im Gebiet etwas Wasser. Der
Bagger ist auch weiterhin vor Ort.
6.11.2022: Gestern und heute zeigte sich in der Umgebung vom Gebiet ein
Raufußbussard.
6.11.2022: Diese Bilder, die von Süden und von Osten aufgenommen wurden,
zeigen das ganze Ausmaß der Veränderungen in der Kernzone. Rallen- und
Bekassinenbiotope wurden zerstört. Erklärungen der Verantwortlichen gibt es
bisher keine. Wenn man in einer Aue mit intensiver Grünlandwirtschaft das
Geld investiert und diese Landschaft baut, ist das eine tolle Sache für den
Naturschutz. Hier handelt es sich um die Zerstörung eines uralten, über die
Jahre gewachsenen und tollen Naturschutzgebiets, ohne dass man vorher die
Botanik und die Insektenwelt intensiv untersucht hätte. Seltene Rallen
und die Bekassine scheinen keinen Zielarten mehr zun sein.
6.11.2022: Berichtigung: Ich berichtete vor Wochen darüber
dass schon wieder gemulcht wird. Das war nicht ganz richtig. Bisher gibt es
Flächen, die gemäht wurden. Das Mähgut liegt noch(?). Kleinere Flächen
wurden gemulcht. Die Arbeiten scheinen noch nicht beendet zu sein. Es ist
mir unverständlich, dass eine Fläche (im Vordergrund), die vor der Beweidung
geschützt wurde, jetzt teilweise gemulcht wurde. Dann hätte man sie auch ab
Juli beweiden lassen können.
3.11.2022: Die längst überfällige Sicherung des Beobachtungshügels am Wehr
wurde jetzt gebaut. Wer gehofft hatte, hier würde ein praktischer und den
Bedürfnissen von Naturinteressierten und Vogelbeobachtern entsprechender
Beobachtungsstand gebaut, wurde enttäuscht. Nicht einmal die Sicherung des Hügels ist gelungen. Das
Geländer umfasst nicht die ganze Plattform und der Aufgang, auf dem vor ein
paar Monaten eine Frau ausrutschte und sich einen komplizierten Fußbruch
zuzog, wurde nicht verändert, aber vielleicht kommt da ja noch etwas. Man
soll die Hoffnung nie aufgeben.
2.11.2022: Der Wahnsinn geht weiter. Wer stoppt die Zerstörung der Kernzone,
oder ist es dafür schon zu spät? Mit dem Aushub aus der Kernzone werden auch
Verlandungszonen und Sumpfbereiche abgedeckt. Es entstehen dafür neue
Wasserflächen. Ich weiß nicht, wer diese Planung gemacht hat. Mit
Biotopverbesserung hat das nichts zu tun.
31.10.2022: In einem Artikel vom 26.10.2022 in der Wetterauer Zeitung
erklärt der Naturschutzbeauftragte Walter Schmidt vom Forstamt Nidda das
der Mittelgraben im Bingenheimer Ried nochmal 30-40cm vertieft wird um das
frühe Austrocknen des Gebiets zu verhindern (Fotos weiter unten). Ich habe
Zweifel, dass der Graben das richtige Gewässer für diesen Zweck ist. Das
Vertiefen wird die Niedermoorflächen noch schneller entwässern so wie auch
die Baumaßnahmen direkt im Niedermoorbereich dazu beitragen. Die Gewässer im
Norden des Gebiets wären sinnvoller gewesen. Seit dem Winter 2014/2015 habe
ich darauf hingewiesen, dass neue Teiche tiefer gebaggert werden müssen. Das
traf für den ersten Amphibienzuchtteich (2014/2015) zu, der dann vertieft
wurde, aber immernoch nicht genug. Es traf auch auf den neuen Teich im
Norden, der 2020/2021 gebaggert wurde, zu. Er wurde dann auch nochmal
vertieft, aber immernoch nicht genug (siehe auch
). Ich gratuliere den Experten der HGON und vom Forstamt zu der späten Erkenntnis, die jeder bereits seit
Jahren sehen konnte. Sie haben mit diesen Fehlern und schlechtem
Wassermanagement dazu beigetragen, dass sich immer weniger Knoblauchkröten
im Gebiet voll entwickeln. Für die Amphibienlarven, die erst im
August/September mit ihrer Entwicklung fertig sind, sind diese Teiche
ökologische Fallen. Leider wird in dem Artikel nicht erwähnt, warum weiter
in der Kernzone gebaggert wird. Teile der Verlandungszonen und
Niedermoorbereiche werden zerstört. Bereiche mit Bewuchs, die von April -
Juni unter Wasser stehen sind sehr wichtig für den Amphibiennachwuchs, weil
er sich dort vor Fressfeinden verstecken kann. Gerade diese Bereiche werden
durch Ausbaggern oder Abdecken mit dem Aushub immer weniger. Nachfolgend
Fotos vom 27.10., auf denen man am Aushub sehen kann, dass nicht nur in
pflanzenlosen Bereichen gebaggert wird, sondern in den Verlandungszonen und
Niedermoorbereichen. Hier werden schützenswerte Biotope zerstört. Es gab
dort weder umfassende botanische noch Untersuchungen der Insektenwelt. Aus
der Aue wird eine Hügellandschaft. Hier werden Naturschutzmittel in großem
Stil vergeudet. Diese Maßnahmen lassen sich mit der NSG-Verordung von 1985
teilweise nicht vereinbaren. Für diese massiven Eingriffe hätte die
NSG-Verordung geändert werden müssen.
25.10.2022: Der Gebietsbetreuer der HGON, Udo Seum, hielt vor den Landfrauen
Reichelsheim/Heuchelheim einen Vortrag zur Entwicklung der Kiebitzbruten im
Wetteraukreis und speziell im Zaun und teilte auch Brutzahlen anderer Arten
dieses Jahr im Zaun mit, siehe
22.10.2022: Seit Tagen steht das Wasser der Horloff etwa 25cm höher,
als im Gebiet. Man könnte also den Grundwasserspiegel, der noch etwa 1m
unterhalb der durchschnittlichen Bodenhöhe stehen dürfte, wunderbar
auffüllen, aber das Wehr ist zu. Gestern ruhten die Arbeiten im
Bingenheimer Ried. Nur ein Landwirt war damit beschäftigt eine neue Fläche
abzustecken, die offensichtlich vor der Beweidung geschützt werden soll. Ich
weiß leider nicht, ob die Baggerarbeiten wegen des Kranichzugs
oder wegen des Wetters pausierten. Der Umbau nimmt Formen an. Aus einer
flachen Aue wird eine Hügellandschaft mit massiven Nachteilen für viele
Vogelarten (siehe Hintergrund auf dem Foto links). Das hervorragende Gebiet
Bingenheimer Ried in seiner alten Form wird zerstört. Die NSG-Verordnung von
1985, im Internet abrufbar, ist anscheinend außer Kraft gesetzt worden.
Details dazu sind im Internet nicht zu finden. Ich bin gespannt, wie man die
Hügel langfristig vor der Verbuschung schützt. Am Beobachtungshügel am Wehr
ist man dabei eine Befestigung zu bauen.
21.10.2022: Gestern versuchten hunderte Kraniche im Bingenheimer Ried zu
übernachten. Leider wurden sie bei schon fast bei Dunkelheit auf der
Westseite von einer Person, die ihre handvoll Rinder versorgte, gestört und
zogen zum großen Teil ab.
17.10.2022: Gestern konnte ich bei einem Spaziergang am Zaun 5
Amphibienarten auf dem Weg feststellen. Auch einige Insekten waren noch
unterwegs.
14.10.2022: Von 2020 - 2022 konnte ich in und um das Gebiet 271
Käferarten feststellen. Mehr hier
. Bisher wurden über 400 Insektenarten fotografisch dokumentiert. Die
nachgewiesenen Käferarten übersteigen die der Vogelarten deutlich.
13.10.2022:
Das Bingenheimer Ried kommt nicht zur Ruhe.
Zu dem Bagger, der jetzt in der Kernzone rumbaggert, hat sich jetzt auch
wieder der Mulcher gesellt. Mal sehen, ob man da jetzt endlich im Mosaik
mulcht oder weiter mögliche Brutplätze von Bekassine, seltenen Rallen und
Grauammer großflächig zerstört. Diese Vögel brüten fast ausschießlich in
ungemulchten Flächen. Die seltenen Rallen brüten sogar nur auf Flächen, die
man jahrelang in Ruhe gelassen hat. Wissen das die Fachleute der HGON nicht?
Seit 5 Jahren darf die selbe Firma mit ihrem Bagger das Ried nach den
Vorgaben der Fachleute umgestalten. Es
scheint sich um eine konzeptlose Rumprobiererei zu handeln, ohne dass das
Gebiet dadurch aufgewertet würde. So wurde z.B. im Herbst 2018 in einem
Artikel der Wetterauer Zeitung behauptet man habe die Inseln im Gebiet extra
so niedrig gebaut. Jetzt werden sie erhöht. Wofür braucht man noch Inseln
(siehe unten), wenn man einen Zaun hat?
09.10.2022: Ein extrem später, diesjähriger Kuckuck zeigte sich im Gebiet.
Der Mittelgraben wurde komplett ausgebaggert. Dies geschah bereits im Herbst
2018 einmal, davor Jahrzehnte nicht. Wozu soll das gut sein?
08.10.2022: Der Bagger ist nachwievor im Gebiet. Frage an die
Verantwortlichen: Warum versucht man krampfhaft mit großem Geldaufwand ein
hervorragendes Gebiet wie das Bingenheimer Ried, das seit Jahrhunderten
gewachsen ist, noch besser zu machen? Es wäre viel sinnvoller intensiv
genutzte Feuchtwiesen in der Aue zu kaufen und ein Feuchtbiotop daraus zu
machen analog zu dem am Flugplatz Reichelsheim. Das ist doch ein toller
Erfolg. Der Zaun ist richtig und erfolgreich. Die Anlage der Teiche im
Norden auf ehemaligem Ackergelände waren sinnvoll, aber in der Anlage nicht
völlig durchdacht. Die Maßnahmen in der Kernzone waren und sind falsch.
Siehe auch meine Kommentare weiter unten.
05.10.2022: Ein Leserbrief von einem früheren Mitarbeiter von Hessenforst
in der heutigen Wetterauer Zeitung bestärkt mich in meinem Kommentar vom
28.9.2022 weiter unten.
04.10.2022: Das Schnittholz aus dem letzten Herbst und Winter wird jetzt aus
dem Gebiet gebracht und neben der Bahnlinie in Reichelsheim
zwischengelagert. Dabei wird das Holz bis zu 2km quer durch das NSG gefahren
anstatt im Norden einen zweiten Sammelplatz mit einer Fahrstrecke von 200m
einzurichten. Die Bodenverdichtung wird in Kauf genommen.
04.10.2022: Die Anzahl der im Gebiet
(Gebietsdefinition)
festgestellten Wanzenarten hat sich auf 44 erhöht. Siehe auch
.
04.10.2022: Die auf Kopf gesetzten Weiden aus anderer Perspektive
30.9.2022: Die große Weide am Mittelgraben in der Nähe des Wehrs wurde auf
Kopf gesetzt. Frage an die Verantwortlichen: Einer der Gründe für den Rückschnitt
liegt vermutlich darin, dass man Prädatoren wie Mäusebussard und Rabenkrähe
aus dem Gebiet halten will. Ein zweiter Grund liegt wohl darin, dass
man denkt Kiebitze würden nicht in der Nähe solcher Bäume brüten. Man will
ihnen mehr Raum schaffen. Warum köpft man die Weiden in dieser Höhe und
nicht in 50cm Höhe? So bietet man Mäusebussard, Rabenkrähe und
Mittelmeermöwe wunderbare Ansitze bei der Jagd auf junge Kiebitze und
seltene Entenpulli.
30.9.2022: Die Weiden im Süden des Gebiets, die
in den letzten Jahren immer mehr abgestorben sind, wurden jetzt
entfernt. Hier zeige ich Fotos von deren Entwicklung seit dem Jahr 1994.
29.9.2022: Zur Zeit wird der Mittelgraben ausgehoben. Dies geschah auch
schon im Herbst 2018. Davor geschah Jahrzehnte nichts an dem Graben. Soll
das jetzt alle 4 Jahre geschehen? Mit dem Aushub werden
die Inseln erhöht und vergrößert. Die Inseln dienen in erster Linie als
Rast- und Mauserplatz. Graugänse habe dort erfolgreich gebrütet. Auch
Kiebitze haben dort gebrütet. Nach meinen Beobachtungen waren sie in den
meisten Fällen nicht erfolgreich. Sie dienen auch den Mittelmeermöwen und
Rabenkrähen als Ausguck bei der Jagd auf den Vogelnachwuchs. Da die anderen
Prädatoren durch den Zaun abgehalten werden, sind die Inseln überflüssig
geworden. Siehe auch mein Kommentar Winter 2018/2019 auf
.
28.9.2022: Die miserable Informationspolitik der drei Fachleute der HGON,
des Mitarbeiters des Forstamts und natürlich der über allem
schwebenden Oberen Naturschutzbehörde Darmstadt macht das Feld frei für Gegner
des Zauns, wie man im heutigen Artikel der Wetterauer Zeitung lesen kann.
Die dort zitierten Personen scheinen ziemlich uninformiert. Längst hätte der
tolle Bruterfolg in diesem Jahr veröffentlicht werden können. Der Bau des
Zauns ist richtig. Die Umbauarbeiten des Gebiets sind äußerst fragwürdig.
26.9.2022: Seit einigen Tagen ist er wieder da, der Bagger. Das ist nun der
fünfte Herbst/Winter in Folge, in dem im Gebiet umfangreiche Umbauarbeiten
stattfinden. Auch in Jahren davor wurde schon kräftig gebaggert, aber nicht
in jedem Herbst/Winter. Pläne, was da noch alles kommt, wurden nie
veröffentlicht. Uralte Pflanzengesellschaften wurden und werden
zerstört, ohne dass sie in den letzten 30 Jahren von einem Botaniker
kartiert worden wären. Zumindest wurde nichts veröffentlicht. Seltene Pflanzen interessieren nicht. Alles für den
Kiebitz-Zoo? Die Abflachung des Grabenufers im Vordergrund bedeutet
Brutplatzverlust für Stockente, Tafelente, Zwergtaucher, Rohrammer und
Teichrohrsänger, sowie Verlust des Nahrungsbiotops für das Blaukehlchen
und verschiedene Rohrsänger mindestens für das nächste Jahr. Erneut wurden oder werden in der Kernzone Veränderungen
vorgenommen. Bisher waren alle diese Änderungen eher schädlich für die
Artenvielfalt und mit dem Zaun völlig überflüssig. Die
Beobachtungsmöglichkeiten von der Westseite werden weiter eingeschränkt.
Einige Erdhaufen sind verschwunden, andere neu aufgeschüttet. Nachwievor
gibt es vor Ort keinerlei Informationen zum Zaun oder zu den Baggerarbeiten
für die interessierte Bevölkerung. Das tolle Naturschutzgebiet Bingenheimer
Ried, dass schon in den neunziger Jahren in Hessen herausragend war, wird
völlig umgekrempelt, Ausgang unbekannt. Man sollte langsam darüber
nachdenken, was es für das Gebiet bedeutet, wenn wir in der Zukunft noch
häufiger trockene und heiße Sommer bekommen.
14.9.2022 Amphibien: Bei mehreren Exkursionen rund um das
Bingenheimer Ried konnte ich Nachwuchs von den folgenden Amphibienarten
feststellen: Kammmolch, Teichmolch, Laubfrosch, Grünfrosch, Erdkröte,
Wechselkröte und Knoblauchkröte. Es war jedoch erschreckend, wie klein die
Anzahlen im Gegensatz zu früheren Jahren waren, teilweise nur Einzeltiere.
Es bleibt zu hoffen, dass meine Zufallserhebungen ein falsches Bild abgeben.
Man kann nur hoffen, dass die Fachleute der HGON und vom Forstamt Nidda aus
den Fehlern der letzten Jahre beim Wassermanagement gelernt habe. Kurze
Hochwasserspitzen können nachwievor nicht ins Gebiet und somit nicht dazu
beitragen den Grundwasserspiegel anzuheben. Das Wehr ist weiterhin zu.
7.9.2022: Achtung!!! Noch nie war der Grundwasserstand im
Bingenheimer Ried so niedrig wie jetzt. Es ist dringend notwendig
im Herbst und Winter soviel Wasser ins Bingenheimer Ried zu lassen, wie
möglich. Jede Hochwasserspitze der Horloff muss ausgenutzt werden. Im Moment
ist das Wehr zu. Eine kurzzeitige Hochwasserspitze nach einem Gewitter käme
nicht rein. Es
sollten Genehmigungen eingeholt werden, das Wasser im Ried höher anstauen zu
dürfen als jetzt. Es sollte geprüft werden, ob es möglich ist die Horloff
unterhalb des Riedgrabens im Winter, wenn der Fluß mehr Wasser führt, für
ein paar Tage anzustauen um so das notwendige Wasser ins Gebiet zu leiten.
Das geht natürlich nur im Herbst und Winter, denn bei Niedrigwasser kommt
ein sehr großer Anteil des Wassers aus den Kläranlagen. Geld scheint ja
genug da zu sein. Das Wasser ist wichtiger als die Fischsperre. Zur
Erinnerung, die höchsten Nachwuchszahlen und Zahlen insgesamt bei der
Knoblauchkröte wurden festgestellt, als Fische noch ungehindert ins Gebiet
durften, z.B. am 26.7.2013 als an der Straße Heuchelheim - Gettenau über
1000 junge Knoblauchkröten gezählt wurden. In diversen Gutachten von Dr. Egbert Korte wurde auch damals schon
der Blaubandbärbling in großen Zahlen in Horloff und Nidda festgestellt. Er
soll die Hauptursache für den Rückgang der Amphibien sein. Das ist pure
Spekulation. Frage an die Fachleute der HGON: Wurde diese Zahl nochmal
erreicht oder gar übertroffen, insbesondere seitdem die Fischsperre drin
ist?
6.9.2022: In der Mitte des Gebiets wurde eine Fläche eingezäunt, die
offensichtlich auch im Winter nicht beweidet werden soll (Foto vom
31.8.2022).
1.9.2022: Die Artenvielfalt hat im Bingenheimer Ried bei den
untersuchten Tiergruppen in den letzten 10 Jahren abgenommen.
Kürzlich erschien das neue Heft Libellen in Hessen 15. Der Artikel
"Hinweise zur Größe der Jahrespopulation, Tagesphänologie der Eiablage und
zum Lebensraum der Imagines der Südlichen Heidelibelle (Smpetrum
meridionale) im und um das NSG Bingenheimer Ried im Sommer 2021 (Odonata:
Libellulidae)", Autoren Stefan Stübing, Dana Ahrens und Andrea Willinghöfer,
enthält leider Behauptungen, die unbedingt einer Richtigstellung
bedürfen.
Zitat aus der Danksagung Seite 117: " Walter Schmidt vom Forstamt
Nidda, Inga Hundertmark von der HGON-Geschäftsstelle sowie der
Gebietsbetreuer Udo Seum (HGON) gilt ein herzlicher Dank für die sehr gute
und enge Zusammenarbeit bei Management und Pflege des Naturschutzgebiets
Bingenheimer Ried , die während der letzten zehn Jahre zu einer stetigen
Verbesserung der Lebensräume und Artvorkommen geführt hat."
Veränderungen, die in den letzten 10 Jahren auftraten. Hier
die Fakten: Die Anzahl der Libellenarten, die im Gebiet
bodenständig sind, hat massiv abgenommen. Fast alle Amphibienarten haben in
den letzten 10 Jahren im Bestand abgenommen, insbesondere Knoblauchkröte
(diverse Gutachten) und Laubfrosch (eigene Nachweise durch Verhören). Die
Zahlen der Knoblauchkröte vom Jahr 2010 wurden nie wieder auch nur annähernd
erreicht. Von der Kreuzkröte gibt es sogar nur noch
Einzeltiere. Lediglich bei der Wechselkröte sieht es ein bisschen besser
aus. Der Schlammpeitzger, auch eine FFH-Art, ist verschwunden. An Brutvögeln
sind Rohrweihe, Kleines Sumpfhuhn, Zwergsumpfhuhn und Drosselrohrsänger
verschwunden. Für die Uferschnepfe gab es in den letzten Jahren keinen
Brutverdacht mehr. Brutverdacht besteht dafür seit 2 Jahren für den
Rotschenkel. Die Anzahl der Brutpaare von Bläßralle und Wasserralle haben
deutlich abgenommen. Die Anzahl der erfolgreichen Bruten bei den Enten, z.B.
Löffelente, Schnatterente, Knäkente und Tafelente hat sich seit dem Jahr
2020 merklich erhöht, aber nicht seit 10 Jahren kontinuierlich.
Tüpfelsumpfhuhn und Bekassine sind auf sehr niedrigen Niveau. Eine
Verbesserung ist nicht zu erkennen. Gegenüber den neunziger Jahren ist der
Bestand erheblich geringer. Erstmals seit der Zaun stand dieses Jahr, hatten die
Kiebitze einen nennenswerten Bruterfolg. Die Grauammer hat in den
Randbereichen überwiegend außerhalb des NSG´s zugenommen. In den Jahren
2014/2015 und nochmal 2018 gab es ein großflächiges Pflanzensterben im
Gebiet.
Diskussion: Die Gründe für diese richtige Bilanz sind vielschichtig. Bei allen
Arten spielen die Wetterlagen und der Klimawandel eine Rolle. Unnötige
und falsche Umbaumaßnahmen im Gebiet, unverständliches Wassermanagement
(völlig unnötiges Absenken des Wasserstands im April nicht nur einmal. Zu
frühes Öffnen des Wehrs im August) und
viel zu großflächige Mulcherei im Herbst und Winter haben leider aber auch
einen maßgeblichen Anteil. Die Verbesserung bei den Grauammern ist einzig
und allein auf die veränderten Wetterlage, den Klimawandel und Maßnahmen in
der Landwirtschaft wie Blühstreifen und Brachäcker zurückzuführen. Die
übermäßige Mulcherei innerhalb des Zauns hat sich da sogar negativ auf die
Anzahl der Bruten im NSG ausgewirkt. Die Grauammer brütet nicht auf
gemulchten Flächen. Die Verbesserung bei den erfolgreichen Bruten der Enten
setzte in den Jahren ein, seid denen eine massive Bejagung der
Prädatoren mit Fallen durchgeführt wurde. Ist das Zufall?
Der Artikel zeigt ansonsten sehr interessante Zahlen und Beobachtung zu der
Libellenart Sympetrum meridionale. Leider schmälert das Mischmasch
aus Fakten, Diskussion, Spekulation und Fehlern das Gesamtbild sehr. Es
werden falsche Schlüsse gezogen.
27.7.2022: Neues von den Säugetieren im Zaun
und bei den Heuschrecken
27.7.2022: Bei einer Nachsuche nach meinem Urlaub konnte ich von den
ursprünglich 44 Jungen der Höckerschwäne im Bingenheimer Ried und am
Pfaffensee nur noch 14 am Teufel- und
Pfaffensee wiederfinden. Möglicherweise sind noch ein paar an den
Grubenteichen, die von Außen nicht einsehbar sind. Im Bingenheimer Ried habe ich keine gefunden. Was
ist mit den anderen Jungen, die noch nicht flugfähig waren passiert?
Am Pfaffensee beobachtete und dokumentierte Dr. W. Steffek, wie eine adulte
Mittelmeermöwe einen jungen Höckerschwan ertränkte.
Was ist aus den Jungen der seltenen Enten geworden. Laut dem Gebietsbeteuer
Udo Seum von der HGON (Wetterauer Zeitung vom 11.7.) gab es 150 junge
Löffelenten im Gebiet, eine Zahl, die ich nicht nachvollziehen kann aber an
die Hundert sind es sicher gewesen. Was ist aus denen geworden? Größere
Ansammlungen wurden in Ornitho nicht gemeldet. Der Bruterfolg war bei
Löffelenten, Schnatterenten und Knäkenten hervorragend, aber wieviele
wurden flügge? Einzelne diesjährige Löffel- und Knäkenten, auch eine Gruppe
von 5 Knäkenten, konnte ich am Pfaffensee beobachten. Mehrere Schnatterenten
führen dort Junge, wobei offen bleiben muss, ob die dort erbrütet wurden
oder auch vom Bingenheimer Ried rübergewandert sind.
10.7.2022: Heute versuchten früh morgens erneut zwei Höckerschwanfamilien
erfolglos das Gebiet zu verlassen. Damit haben es jetzt alle Familien
versucht. Ungewöhnlich heute war dabei, dass sich die beiden
Familien sogar zeitweise zusammentaten, wie ich aus großer Entfernung
beobachten konnte. Bisher gingen sich alle Familien immer aus dem Weg. Jetzt
kam es sogar zu einer Vermischung der Jungen. Auf dem Bild rechts ist ein
dunkles Junges zu viel. Das fehlt in der Familie Bild links. Am Abend war
die Familie mit 5 Jungen im Bingenheimer Ried wieder komplett. Die
Verantwortlichen haben das Problem erkannt und Maßnahmen ergriffen.
Mittlerweile sind 3 Familien am Pfaffensee angekommen, aber noch nicht die
beiden, die es heute versucht haben. Man kann nur
spekulieren, ob auch Enten versucht haben mit ihren Jungen das Gebiet zu
verlassen.
8.7.2022: Bei mehreren Kontrolle konnte ich keinen Waschbären mehr
entdecken. Bei sinkendem Wasserstand hat der Amphibiennachwuchs keine Chance. Seit
ein paar Tagen hält sich im Gebiet ein Löffler auf. Wie am Vortag
versuchte eine Höckerschwanfamilie früh morgens das Gebiet zu verlassen,
rastete im Folienteich, scheiterte dann aber am wieder verschlossenen Tor
und wanderte zurück ins Gebiet.
7.7.2022: Nach einem Ausflug am Morgen zum im Winter angelegten
Amphibientümpel auf der Westseite, über den ich schon berichtete, kehrte die
Familie zurück in ihr angestammtes Revier vor dem Beobachtungsturm.
Zwischenzeitlich konnte eine andere Familie das Gebiet über ein extra
geöffnetes Tor verlassen und wanderte zum Pfaffensee (Bild oben rechts).
6.7.2022: Der gefallene Wasserstand macht Probleme für die 6
Höckerschwanfamilien mit ihren 35 Jungen. Einzelne Familie versuchen das
Gebiet zu verlassen um, wie gewohnt, zum Pfaffensee zu kommen. Das geht
jetzt aber nicht mehr. Die Höckerschwäne sind für mich ein Gradmesser, wie
es den Enten, auch den seltenen, mit ihren Jungen geht. Auch die wanderten
bei Trockenheit mit ihren Jungen teilweise zum Pfaffensee.
2.7.2022: Nachwievor gibt es um das gesamte Gebiet für die Besucher
keinerlei Information zum Zaun. Ganz offensichtlich hielt man es nicht für
nötig mit der Vergabe der Zaunarbeiten gleichzeitig auch Informationstafeln
für die Besucher in Auftrag zu geben. Das ist bei einem so großen und teuren
Projekt verwunderlich. Hilfe von Ehrenamtlern bei der Überwachung des Zauns
wurde bisher anscheinend nicht angefordert, wäre aber nötig, da das für die
Behörden allein mit den 3 Fachleuten der HGON kaum zu schaffen ist. Der
Strom auf den Litzen, besonders auf der oberen Litze fließt nicht
regelmäßig. Waschbären sind drin. Es ist aber unmöglich abzuschätzen,
welchen Schaden sie bereits anrichten.
29.6.2022: Hier gibt es die tollen, aber noch vorläufigen Brutergebnisse
.
29.6.2022: Verteilt im Gebiet liegen mehrere tote Graugänse. Hier zeigt sich,
dass der Fuchs als Gesundheitspolizei fehlt. Mit zwei Traktoren wird auf
der Weide im Gebiet gemäht (?). Möglicherweise will man den Distelaufwuchs
eindämmen. Den Insekten und dem Amphibiennachwuchs, der in diesen Tagen das
Gewässer verlässt, schadet es.
22.6.2022: Mittlerweile ist die Litze freigeschnitten. Der Strom kann
fließen. Eine Knäkente führt 8 Pulli.
20.6.2022: Mittlerweile führen mindestens 10 Löffelentenweibchen, 6
Schnatterentenweibchen und mindestens eine Knäkente Junge. Am häufigstens bei den
Enten mit Jungen sind die Stockenten. Nur sehr wenige Bläßrallen führen
Pulli. Um 9 Uhr morgens konnte ich einen Waschbären im Gebiet beobachten.
Die untere Litze ist zumindest auf der Westseite eingewachsen. Da wird der
Stromfluß stark behindert,, siehe Foto.
15.6.2022: Mindestens 5 Löffelenten und 3 Schnatterenten führen Junge. Bei
den Tafelenten sieht es noch mau aus. 2 Waschbären zeigten sich heute früh
im Gebiet.
11.6.2022: Der Prädatoren sichere Zaun ist ein toller Erfolg. Viele Kiebitze
führen Junge. Auch bei Graugänsen und Höckerschwänen sieht es sehr gut aus.
Bei den anderen Arten, besonders bei den selteneren Enten, ist es noch zu
früh für ein Urteil. Da zeigt sich bisher kein Unterschied zum letzten Jahr.
Das Projekt ist jedoch stark gefährdet. Am 10.6. konnte ich gegen 23
Uhr einen Waschbären im Gebiet filmen. Das Video kann ich jederzeit
zur Verfügung stellen. Auf dem Foto sieht man leider nicht viel. Manchmal
kann man an den stromführenden Draht fassen und spürt allenfalls ein feines
Bizzeln. Das hindert keinen Waschbär über den Zaun zu klettern. Nutrias
haben es gelernt, sich unter dem Zaun durchzudrücken nähe Wehr. Warum soll
das nicht auch der Waschbär machen. Bei der Überwachung des Zauns und der
Stromführung ist noch viel Luft nach oben.
8.6.2022: Mittlerweile wurden Löffelenten, Stockenten, Schnatterenten und
eine Tafelente mit Jungen beobachtet.
31.5.2022: Fast 120 Höckerschwäne inclusive der Familien
mit ihren Jungen sowie circa 1350 Graugänse, 850 mausernde Nichtbrüter oder
Tiere die ihre Jungen verloren haben sowie die Familien mit circa 500
Tieren. Bisher konnten nur Stockenten mit Jungen beobachtet werden,
Fehlanzeige bei den anderen Entenarten. Bekassinen und Wasserrallen rufen
regelmäßig. Kiebitze führen Junge, die aber aufgrund der örtlichen
Gegebenheiten nicht zählbar sind. Auch 2 Rotschenkel zeigen Brutverhalten
und sind sehr heimlich.
13.5.2022: Für ein paar Stunden hielten sich 12 Weißflügel-Seeschwalben im
Gebiet auf:
10.5.2022: Das Ried blüht gelb. Die Wasseriris, die das Wasser des
Pfaffensees am besten vertragen hatte, dominiert zur Zeit. Riesige
Algenmatten haben sich bereits sehr früh im Jahr gebildet. Die Vergrößerung
der Wasserflächen und damit einhergehende Verkleinerung der Verlandungszonen
durch die Rumbaggerei in der Kernzone, also auch in den Niedermoorbereichen
oder zumindest am Rand, wirkt sich, wie erwartet, sehr negativ aus. Gemeint
sind in erster Linie die Bereiche in der Nähe der Kamera. Die entstandenen
Inseln bringen nichts, es sei denn, man wollte Brutplätze für Graugänse
schaffen. Man kann nur hoffen, daß die Erde noch abgefahren wird.
Verantwortlich sind der Herr vom Forstamt Nidda und die Fachleute der HGON,
die sich in einem Artikel der Wetterauerzeitung vom 4.3.2022 namentlich für
den Schutz des Niedermoors ausgesprochen haben, aber nicht danach gehandelt
haben.
10.5.2022: In allen Größen laufen Gänsejunge durch das Gebiet.
30.4.2022: Im Bingenheimer Ried sind 90-100 Grauganspaare zur Brut
geschritten. Um die 80 Paare führen derzeit mindestens 340 Junge. Dieser Bruterfolg ist nur
durch den Zaun zu erklären. Auf Gänse, die mitten auf der Wiese brüteten,
waren erfolgreich. Auch einige Kiebitzpaare führen Junge.
30.4.2022: Ein paar Tage hielt sich dieser Stelzenläufer im Gebiet auf.
23.4.2022: Mittlerweile führen bei den Graugänsen über 50 Paare Junge
(Foto). Im Durchschnitt dürften es um die 4 sein. Großmöwen, Rabenkrähen und
Kolkraben (Foto) reduzieren die Anzahl. Immernoch sind um die 100
Kampfläufer im Gebiet. Hier 2 Männchen in der Umfärbung.
17.4.2022: Heute zeigten sich 4 Kuhreiher im Bingenheimer Ried (Foto Dr.
Thomas Sacher). In dieser Anzahl gab es die hier noch nie. Leider waren sie
am nächsten Tag bereits weitergezogen.
16.4.2022: Mehr als 85 Grauganspaare sind zur Brut geschritten. 9
Höckerschwanpaare bauten am Nest. Bisher brüten 7 fest. 25-30 Kiebitze
brüten im Gebiet. Tüpfelsumpfhühner rufen, Bekassinen balzen und
Uferschnepfen sind anwesend. Noch läßt sich bei diesen Arten nicht sagen,
wieviele hier zum Brüten bleiben.
9.4.2022: Das Foto von Birgit Wichelmann-Werth zeigt etwa 420 Kampfläufer.
Zusätzlich berichtete sie, dass weitere Vögel noch im Gebiet waren. Circa
470 Kampfläufer dürften die größte Ansammlung dieser Art im Bingenheimer
Ried sein, die je nachgewiesen wurde.
4.4.2022: Auch einige Kiebitze brüten schon und verteidigen ihre Nester
gegen Mittelmeermöwen und Rotmilane.
3.4.2022: Nachwievor gibt es vor Ort keinerlei Erklärungen für Besucher zum
Zaun. Anscheinend hat man bei den zuständigen Behörden und bei den
Fachleuten der HGON keine Ahnung, wieviele interessierte Menschen das Gebiet
besuchen, die die lokale Presse nicht haben.
2.4.2022: Bei Schnee hielten sich heute Vormittag über 100 Kampfläufer im
Südteil des Gebiets
auf. Laut Ornitho waren sogar über 300 im Gesamtgebiet.
31.3.2022: In den letzten Tagen, auch heute gegen 20.30 Uhr, floss an
verschiedenen Stellen auf den Litzen am Zaun kein Strom.
So wird das ganze Projekt gefährdet, denn für die
Waschbären ist es so ein leichtes über den Zaun zu klettern. Es ist nur eine
Frage der Zeit, wann sie dies lernen.
30.3.2022: Heute führten die ersten Graugänse Pulli. Ich konnte
in Paar mit 6 Jungen auf einem Hügel mitten im Gebiet beobachten. So früh im
Jahr gab es das hier noch nie. U.a. zeigten sich 2 Kolbenenten, 2 Bergpieper
und um die 200 Kampfläufer. Ein Tüpfelsumpfhuhn ließ sich leider nicht
fotografieren.
29.3.2022: Die Erdarbeiten am Beobachtungsstand beim Wehr wurden heute
fortgesetzt. Warum kann der zuständige Herr vom Forstamt Nidda derartige
Arbeiten nicht außerhalb der Brutzeit durchführen lassen? Dafür war den
ganzen Winter Zeit. Den ganzen Winter war bekannt, dass der alte
Beobachtungsstand so nicht bleiben konnte.
28.3.2022: Heute hielten sich über 175 Kampläufer im Gebiet auf. 10
Entenarten waren anwesend, wobei ein Kolbenentenpaar hinzugekommen war.
Neben dieser Art und der hier abgebildeten Knäkente waren Stock,-
Schnatter,- Löffel-, Spieß-, Pfeif-, Krick-, Reiher-, und Tafelente zu
beobachten.
Zur Zeit brüten über 65 Graugänse und 5 Höckerschwäne. Bei beiden Arten
kommen aber sicher noch einige dazu. Auch 15-20 Kiebitzpaare haben ihre
Reviere besetzt.
28.3.2022: Auch die beiden Tore sind jetzt elektrisch gesichert, sodass der
Waschbär nicht darüberklettern kann. Wenn der Strom überall fließt, sollte
der Zaun jetzt dicht sein.
17.3.2022: Am Beobachtungshügel am Wehr tut sich was. Er wurde verbreitert.
Heute hielten sich 95 Kampfläufer im Gebiet auf.
13.3.2022: Wo es Gänseeier gibt, sind auch die
Eierdiebe nicht weit. Hier ein Kolkrabe.
11.3.2022: Erste Knäkenten sind im Gebiet
angekommen.
13.3.2022: Nachwievor gibt es keine Sicherung für
die Tore an den Ställen. Da können Waschbären ungehindert darüber klettern.
3.3.2022: Weitere Schlupflöcher wurden
geschlossen. Für Dachs und Fuchs ist der Zaun jetzt dicht solange sie sich
nicht unten durch graben. Nur der Waschbär kommt noch rein. Bei einer
gestrigen nächtlichen Kontrolle mit der Wärmebildkamera konnten im Nordteil
keine Säugetiere außer den Rindern festgestellt werden. Der Zaun wird sehr
wartungsintensiv werden, denn in wenigen Jahren wachsen Pflanzen aus dem
Schotter in den Zaun und in die stromführenden Drähte.
28.2.2022: Am 27.2.2022 hielt sich am Teufelsee
eine Rothalsgans auf. Von dort stammen auch die Fotos. Am 28.2. wurde sie
dann im Bingenheimer Ried wiedergefunden. Sie war unberingt. In den
Folgetagen hatte sie sich dann mit Bläßgänsen vergesellschaftet und wurde
mehrmals in der Mittleren Horloffaue beobachtet. Spekulationen,
ob es sich um einen Gefangenschaftsflüchtling oder einen Wildvogel handelt,
überlasse ich anderen.
26.2.2022: Circa 170 Kraniche haben im Bingenheimer Ried übernachtet. Gegen
8.30 Uhr wurden sie leider von einer Person mit 2 Hunden, die am Zaun
entlang lief, aufgescheucht.
7.2.2022: Mittelmeermöwe
mit Gänseei. Extrem früh für ein frisches Ei. Es könnte ein Nilgansei sein (rechts).
3.1.2022 19.00 Uhr: Das Kranich-Spektakel in der Wetterau ist leider
erstmal vorbei. Im Bingenheimer Ried übernachten derzeit keine
Kraniche. Manchmal ziehen noch kleine Trupps durch. Man sieht sowohl Trupps
nach Norden als auch nach Süden ziehen. Das Bingenheimer Ried ist auch ohne
Kraniche immer einen Besuch wert. Zur Zeit sind viele Gänse und verschiedene
Entenarten anwesend.
1.1.2022: Die Anzahl der in der Wetterau rastenden Kranich hat deutlich
abgenommen. Es sind nur noch kleine Trupps unterwegs. Die Böller der letzten
Nacht sorgten für ordentlich Unruhe bei den Gänsen im Bingenheimer Ried. In
erster Linie waren die nordischen Gänse in der Luft, die Graugäne weniger
und die wenigen Kraniche blieben auch am Boden. Die Kleinvögel in den Gärten
flogen viel herum.
2.12.2021. Zur Zeit staut sich die Horloff circa
500m nördlich der Mündung des Riedgrabens etwas auf. Hier hatten sich beim
Hochwasser im Februar Pappelstämme, die bei der Renaturierung verbaut
wurden, gelöst und verschoben. Dies hat möglicherweise Auswirkungen auf den
Wasserstand der Horloff an der Riedgrabenmündung und damit für das
Bingenheimer Ried. Das sollten sich Fachleute anschauen. Die Situation ist
seit März bekannt.
16.10.2021 (rechts): Das Ried ist fast völlig trocken
(siehe Foto bei Wasserstand). Von den nicht flüggen Zwergtauchern ist nur
noch einer übrig und hält sich im Graben in der Nähe des Wehrs auf.
18.9.2021: Das Wehr ist völlig offen. Es steht
nur noch wenig Wasser im Ried. Einige Limikolen u.a. 3 Große Brachvögel,
sind noch da. Bis auf einen sind alle Höckerschwäne abgezogen.
Die erste erfolgreiche hessische Rotschenkelbrut bei Reichelsheim wird von
den Verantwortlichen der HGON weiter verheimlicht, obwohl ich sie bereits am
10.7.2021 gemeldet habe. Warum ??? Das ist doch ein toller Erfolg für den
Kiebitzschutzzaun.
In diesem Jahr haben wir Rekordzahlen an erfolgreichen Bruten bei
einigen Wasservögeln, siehe .
Der Grund könnte in der verstärkten Deckung durch das Pflanzenwachstum
liegen. Ein weiterer Grund liegt aber vielleicht auch in der
Intensivbejagung der Prädatoren rundherum, die allerdings in diesem Maß
sicher nicht aufrechterhalten werden kann. Trotz der Intensivbejagung gibt
es noch reichlich Waschbären, wie dieses Foto vom 31.7.2021 in einem Garten
direkt am Bingenheimer Ried zeigt.
Ältere Veränderungen oder Besonderheiten finden Sie in den andern Rubriken.
|